Am 06. Oktober 2022 fand der Spatenstich für den sechsgleisigen Ausbau zwischen den Bahnhöfen Frankfurt-Stadion und Frankfurt-Hauptbahnhof statt. Dadurch soll diese wichtige Zulaufstrecke zum Frankfurter Hauptbahnhof eine Kapazitätssteigerung von 40 Prozent erfahren.
Demgegenüber steht das Projekt Stuttgart 21. Dieses Projekt beinhaltet z.B. nicht den dringend erforderlichen sechsgleisigen Ausbau des Nordzulaufs zum Stuttgarter Hauptbahnhof. Statt dessen werden lediglich die beiden Gleise für den Fern- und Regionalverkehr von der Oberfläche in den Feuerbacher Tunnel gelegt.
Nach den Angaben der Bahn nimmt mit dem 5. und 6. Gleis der Zufahrt von F-Stadion zum Hauptbahnhof der Deutschlandtakt Fahrt auf. Das ist ganz genau richtig. Genau das ist Deutschlandtakt.
Demgegenüber wird im Umfeld des Projekts Stuttgart 21 behauptet, dass der Pfaffensteigtunnel der Gäubahn für den Deutschlandtakt wichtig ist. Das Gegenteil ist der Fall. Denn der Pfaffensteigtunnel beraubt die Gäubahn ihrer heute noch vorhandenen eigenen Zulaufgleise zum Stuttgarter Hauptbahnhof und schickt sie in den Engpass Fildertunnel.
Das fünfte und sechste Gleis der Zufahrt F-Stadion beinhaltet auch eine neue (die dritte) Mainbrücke. Das Projekt kostet 440 Mio. Euro.
Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Für 440 Mio. Euro erhält die wichtige Zufahrt F-Stadion zwei zusätzliche Gleise und wird damit bereit für den Deutschlandtakt. Demgegenüber kostet der Pfaffensteigtunnel wohl über eine Mia. Euro und sichert keineswegs den Deutschlandtakt.
Gemäß der Bahn profitieren von den beiden neuen Gleisen sowohl der Fernverkehr bundesweit als auch der Regionalverkehr in der Region Frankfurt. Das Beispiel Frankfurt zeigt somit, dass die größten Engpässe im Bereich der Zulaufstrecken bestehen und nicht im Bereich des Kopfbahnhofs. Gleichwohl ist für Frankfurt mit dem neuen Fernbahntunnel eine Kombilösung geplant, um die Fahrgastzahlen nicht nur um 40 Prozent zu erhöhen, sondern mindestens zu verdoppeln.
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