Sonntag, 30. März 2014

Stuttgart 21 - das Projekt mit den leistungsmindernden höhengleichen Gleiskreuzungen, Teil 1


Überall in Europa werden mit teilweise großem Aufwand bestehende höhengleiche Gleiskreuzungen der Eisenbahn durch höhenfreie Lösungen (z.B. Überwerfungsbauwerke) ersetzt, um die Bahn leistungsfähiger und pünktlicher zu machen. Überall? Nein, mitten in Europa gibt es mit Stuttgart 21 ein Projekt, bei dem eine Vielzahl neuer und zusätzlicher höhengleicher Gleiskreuzungen geplant sind. Damit steht dieses Projekt allen Anstrengungen in Europa für eine bessere, leistungsfähigere, fahrgastfreundlichere, pünktlichere und störungsärmere Eisenbahn entgegen.

Diese neuen höhengleichen Gleiskreuzungen im weiteren Umfeld des Hauptbahnhofs sind genauso ein Bestandteil des Stuttgart 21-Desasters wie der Engpass des Hauptbahnhofs selbst, der durch die Arbeiten von Dr. Engelhardt einer breiteren Öffentlichkeit näher bekanntgemacht worden ist.

War der Bahnknoten Stuttgart bisher ein Vorbild für höhenfreie Lösungen, so würde mit Stuttgart 21 die Höhengleichheit bei den Gleiskreuzungen - also das Bahnmittelalter - mit seinen massiven Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit, die Gestaltungsmöglichkeiten des Fahrplans, die Pünktlichkeit und das Störungsmanagement im Bahnbetrieb wieder Einzug halten. Wir wollen uns in diesem und in den folgenden Posts in diesem Blog die einzelnen Schwerpunkte, bei denen es bei Stuttgart 21 höhengleiche neue und zusätzliche Gleiskreuzungen gibt, näher ansehen. Den Anfang macht heute der Bahnhof Plochingen.

Sonntag, 23. März 2014

Der Verband Region Stuttgart zwischen Hängen und Stuttgart 21

Der Verband Region Stuttgart ist einer von zwölf Regionalverbänden in Baden-Württemberg. Unter den zwölf Regionalverbänden hat der Verband Region Stuttgart eine Sonderstellung inne. Als Einziger verfügt der Verband Region Stuttgart über ein von der Bevölkerung gewähltes Parlament. Zudem hat er als einziger der zwölf Regionalverbände einen erweiterten Zuständigkeitsbereich erhalten. Als Besonderheit ist der Verband Region Stuttgart für die Stuttgarter S-Bahn zuständig. Dies ist inzwischen sogar sein Hauptaufgabengebiet, besonders im Hinblick auf den Haushalt des Verbands. Für alle anderen S-Bahnen und Regionalverkehre in BW ist dagegen das Land selbst zuständig.

Die Sonderstellung des Verbands Region Stuttgart findet jedoch im Ansehen dieser Institution und auch in der täglichen Arbeit nicht den entsprechenden Niederschlag. Mehr als durch Sacharbeit ist der Verband Region Stuttgart in der Vergangenheit durch Personalthemen sowie durch Zuständigkeitsstreitereien aufgefallen. Zudem liegt das Projekt Stuttgart 21 wie ein Bleiklotz über dieser Institution und lähmt ihre Arbeit.

Sonntag, 16. März 2014

Die neuen Metropol-Express-Züge ab 2016 und die Folgen für Stuttgart 21

Ab Ende 2016 will die baden-württembergische Landesregierung das neue Konzept der Metropol-Express-Züge für die Metropolregion Stuttgart einführen. Das hat Verkehrsminister Hermann in einer Pressemitteilung vom 13.02.2014 angekündigt.

Im vorangeganenen Post in diesem Blog haben wir das Konzept der Metropol-Express-Züge mit dem Regionalverkehrskonzept von Stuttgart 21 verglichen. Hierbei haben wir festgestellt, dass das Konzept der Metropol-Express-Züge besser und flexibler ist als der Regionalverkehr beim Projekt Stuttgart 21. Im heutigen Post wollen wir die Auswirkungen des neuen Konzepts der Metropol-Express-Züge auf Stuttgart 21 näher betrachten. 

Sonntag, 9. März 2014

Verkehrsminister Hermann`s Metropol-Express-Züge sind um Längen besser als der S21-Regionalverkehr

So ganz nebenbei, anlässlich der Besiegelung einer Vereinbarung zwischen dem Verband Region Stuttgart und den Landkreisen über die zukünftige Aufgabenverteilung im Nahverkehr, legte der baden-württembergische Verkehrsminister Hermann ein neues Konzept für Metropol-Express-Züge in der Metropolregion Stuttgart ab Ende 2016 vor. (Pressemitteilung des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur vom 13.02.2014)

Dieses Konzept ist brisant. Zeigt es doch, dass man auch und gerade auf der Basis des bestehenden Kopfbahnhofs ein Regionalzugkonzept für die Metropolregion Stuttgart auf die Beine stellen kann, das auf den ersten Blick genauso gut ist wie das bei Stuttgart 21 geplante Regionalzugangebot. Auf den zweiten Blick zeigt sich sogar, dass das Konzept der Metropol-Express-Züge von Verkehrsminister Hermann dem Stuttgart 21-Konzept überlegen ist.

Auch die CDU hat die Vermittlungstätigkeit Hermanns in Sachen Aufgabenverteilung beim Verband Region Stuttgart und den Landkreisen sowie das neue Konzept der Metropol-Express-Züge gelobt. Unklar ist freilich, ob die CDU die Tragweite dieses Konzepts bereits verstanden hat. In letzter Konsequenz bedeutet dieses Konzept nämlich, dass das Projekt Stuttgart 21 umgehend gestoppt werden muss.

Wir wollen uns im Folgenden das neue Konzept der Metropol-Express-Züge Strecke für Strecke ansehen und es mit dem Stuttgart 21-Konzept für den Regionalverkehr vergleichen.

Sonntag, 2. März 2014

MP Kretschmann läuft Gefahr, auf dem glatten Stuttgart 21-Parkett ins Rutschen zu kommen

Die Internetzeitung "KONTEXT:Wochenzeitung" hat ein Interview mit dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten Kretschmann geführt, das am 22.01.2014 veröffentlicht wurde. In diesem Interview ging es auch um das Projekt Stuttgart 21. Die fragwürdige und angreifbare Haltung Kretschmanns zum Stuttgart 21-Komplex kam in dem Interview klar zum Ausdruck. 

Wir wollen im heutigen Post in diesem Blog auf die Äußerungen Kretschmanns zu Stuttgart 21 eingehen und hierbei drei Themen ansprechen.
  • Kretschmann wirft die große Bürgerbewegung gegen Stuttgart 21 in einen Topf mit den Widerständlern gegen den Nationalpark Schwarzwald und gegen die Akzeptanz der sexuellen Vielfalt an Schulen.
  • Kretschmanns Parole "Mehrheit statt Wahrheit in der Politik" könnte ihn noch in große Schwierigkeiten bringen, wenn er vergisst, die unabdingbaren Fußnoten zu dieser Parole zu nennen.
  • Kretschmann nutzt in Sachen Stuttgart 21 den politischen Spielraum, den er hat, nicht aus.