Sonntag, 31. Juli 2011

Geißler`s Kombilösung ist im deutschen bahnpolitischen Umfeld nicht umsetzbar

Der von Heiner Geißler und der Schweizer Firma SMA am 29. 07. 2011 präsentierte Vorschlag für die Beibehaltung eines (geringfügig verkleinerten) Kopfbahnhofs in Stuttgart bei gleichzeitigem Bau eines viergleisigen Durchgangsbahnhofs für den Fernverkehr mag verkehrstechnische Vorteile aufweisen. Und diese Lösung wird ja durchaus in mehreren europäischen Städten realisiert oder geplant (z.B. Zürich, Luzern, Barcelona, Madrid, Florenz, Malmö). Bei den deutschen bahnpolitischen Rahmenbedingungen ist diese Lösung jedoch nicht umsetzbar.

Dafür sind im wesentlichen zwei Gründe verantwortlich. Der eine Grund bezieht sich auf den Bau eines solchen Vorhabens. Der andere Grund bezieht sich auf den späteren Betrieb.

Samstag, 30. Juli 2011

Geißler`s Kombilösung ist erster konkreter Schritt weg von Stuttgart 21

Die Präsentation des sogenannten Stresstests im Rahmen des Sach- und Faktenchecks zu Stuttgart 21 hat gestern mit einer Überraschung geendet. Der Schlichter Heiner Geißler zauberte eine von der Gutachterfirma SMA ausgearbeitete Kombilösung aus dem Ärmel, die die Beibehaltung des Kopfbahnhofs und einen zusätzlichen viergleisigen Tiefbahnhof vorsieht. Dem unmittelbar voraus ging die Ankündigung des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21, die Sitzung zu verlassen. Anlass hierfür waren einseitige Parteinahmen Geißlers, der die Vorträge der Stuttgart 21 - Gegner immer wieder unterbrach und deren Argumente nur ungenügend berücksichtigte.

Samstag, 23. Juli 2011

Eine merkwürdige Koalition

Die Grün-Rote Regierung in Baden-Württemberg befindet sich in einer ständigen Zerreißprobe. Während die Grünen das Projekt Stuttgart 21 strikt ablehnen, hängen zumindest wichtige Teile der Führung der SPD in einer wahren Nibelungentreue an diesem Projekt. Die Grünen bezeichnen Stuttgart 21 als das dümmste und teuerste Bauprojekt in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Teile der SPD-Führung sehen in Stuttgart 21 Chancen für das Land Baden-Württemberg.

Man fragt sich, wie diese Koalition angesichts derart unterschiedlicher Auffassungen beim wichtigsten landespolitischen Thema überhaupt zusammenkommen konnte. Und man fragt sich besorgt, wie lange das noch gutgehen kann.

Montag, 18. Juli 2011

Fünftes Gleis Zuffenhausen-Hauptbahnhof könnte seit 10 Jahren in Betrieb sein


Ein fünftes Gleis zwischen der Zusammenführung der Strecken von Ludwigsburg und von Vaihingen/Enz nördlich von Zuffenhausen und dem Stuttgarter Hauptbahnhof könnte seit 10 Jahren in Betrieb sein, wenn nicht das Projekt Stuttgart 21 seit über 15 Jahren die bahnverkehrliche Entwicklung der Region Stuttgart blockieren würde.

Das fünfte Gleis zwischen Zuffenhausen und dem Hauptbahnhof würde die Kapazität der Zufahrt Zuffenhausen für den Regional- und Fernverkehr um die Hälfte gegenüber dem Bestand steigern (zwei Gleise der Zufahrt sind für die S-Bahn reserviert, die Steigerung der Kapazität um die Hälfte ergibt sich aus der Erhöhung der Zahl der Gleise für den Regional- und Fernverkehr von zwei auf drei).

Sonntag, 17. Juli 2011

Noch mehr Merkwürdigkeiten im Heimerl-Interview

Im letzten Post war das Interview, das der ehemalige Professor Heimerl den Stuttgarter Nachrichten gegeben hat, bereits das Thema. Hierbei sind wir auf einige Merkwürdigkeiten gestoßen. Verschiedene Äußerungen Heimerls stimmen nicht bzw. sie verdrehen die Wahrheit.

War das bereits alles? Eigentlich sollte man vermuten, dass in diesem Interview noch mehr Merkwürdigkeiten stecken. Denn das Projekt Stuttgart 21 ist von Anfang bis Ende auf Merkwürdigkeiten und Verdrehungen aufgebaut. Das gilt ja nicht nur bezüglich der gerade in den letzten Tagen aktuell gewordenen jahrelangen Kostenlüge der Bahn zu Stuttgart 21. Das gilt für das Projekt Stuttgart 21 auch in verkehrlicher und städtebaulicher Hinsicht. Und so müsste es möglich sein, dass wir beim zweiten Durchlesen des Heimerl-Interviews auf noch mehr Merkwürdigkeiten treffen. 

Und tatsächlich, da braucht man gar nicht so lange zu suchen.

Samstag, 16. Juli 2011

Heimerl gibt wieder Interview

Der ehemalige Professor Heimerl ("Erfinder von Stuttgart 21") kann es einfach nicht lassen. Jetzt hat er wieder einer Zeitung, die für Stuttgart 21 kämpft (Stuttgarter Nachrichten) ein Interview gegeben. Seine Einlassungen zu Stuttgart 21 werden hierbei immer peinlicher.

Jetzt versucht er, den etappierbaren Ausbau des Bahnknotens Stuttgart auf der Basis des bestehenden Kopfbahnhofs (K 21) schlecht zu machen. Er stellt es so dar, als wäre das Wahnsinnsprojekt Stuttgart 21 der Normalfall und K 21 der exotische und nicht realisierbare Sonderfall.

Dienstag, 12. Juli 2011

Schuster und seine Stiftung Rosenstein werden allmählich untragbar

Stuttgarts OB Schuster hat jetzt zugegeben, dass die Bebauung des beim Projekt Stuttgart 21 frei werdenden Bahngeländes Jahrzehnte dauern würde. Damit nähert er sich jetzt langsam dem an, was in diesem Blog schon vor längerer Zeit dargestellt worden ist.

Die praktische Umsetzung der Bebaung, so Schuster, würde 15 bis 20 Jahre dauern. Konkretisieren wir das doch einmal weiter über die allgemeinen Äußerungen von Schuster hinaus. 

Sonntag, 10. Juli 2011

Stuttgart 21-Stresstest offenbart Magistralen-Lüge

Die ominöse Magistrale Paris - Bratislava war über die ganzen Jahre hinweg eines der Hauptargumente für Stuttgart 21. Würde Stuttgart 21 nicht gebaut, so die Drohung, würde Stuttgart von dieser Wunder-Magistrale abgehängt, würde Stuttgart tiefste Provinz werden, würden die Unternehmen der Region Reißaus nehmen.

Oder was palaverte zum Beispiel der ehemalige Ministerpräsident Oettinger nicht alles über die Magistrale Paris-Bratislava, bevor ihn Angela Merkel nach Brüssel abkommandierte? Würde Stuttgart 21 nicht gebaut, so Oettinger, würden zukünftig die Fernzüge nicht mehr über Stuttgart, sondern über Frankfurt/Main fahren.

Samstag, 9. Juli 2011

Leistungsfähigkeitsuntersuchung muss den Hauptbahnhof und die Zulaufstrecken beinhalten

Zur Zeit sind sehr viele Zahlen im Umlauf in Bezug auf die maximale Leistungsfähigkeit des Stuttgart 21 - Tiefbahnhofs sowie des bestehenden Kopfbahnhofs (K20) und des ausgebauten Kopfbahnhofs (K21). Und in diesem Zusammenhang sehe ich zur Zeit die Gefahr, dass wir Befürworter eines etappierbaren Ausbaus des Bahnknotens Stuttgart auf der Basis des bestehenden Kopfbahnhofs gerade dabei sind, ein Eigentor zu schießen.

Wir fordern von der Bahn und von den Stuttgart 21 - Befürwortern wahre Zahlen ohne Tricksereien - zu Recht. Bei diesem Anspruch gibt es für uns jedoch auch eine Verpflichtung: wir müssen selbstverständlich ebenfalls ausschließlich richtige und wahre Zahlen liefern.

Donnerstag, 7. Juli 2011

Solidarische Grüße nach Garmisch-Partenkirchen

Garmisch-Partenkirchen hat bereits erreicht, worauf wir in Stuttgart immer noch warten müssen:  ein größenwahnsinniges, stadt- und umweltzerstörendes Projekt wird nicht umgesetzt. München hat den Zuschlag für die Olympischen Winterspiele 2018 nicht bekommen. Und damit bleibt Garmisch-Partenkirchen die Austragung der alpinen Wettkämpfe erspart.

Freitag, 1. Juli 2011

Die Sehnsucht nach dem Prestigeprojekt

Es ist auf den ersten Blick kaum nachvollziehbar, wie bereitwillig sich große Teil der Politik in Baden-Württemberg auf das Projekt Stuttgart 21 gestürzt haben und wie schwer es diesen Teilen der Politik fällt, sich von Stuttgart 21 wieder zu verabschieden. Dabei ist die ganze Sache gleich zweifach merkwürdig.