Der Verband Region Stuttgart will nicht davon ablassen, noch mehr Züge als bisher auf die Stammstrecke der Stuttgarter S-Bahn zu schicken.
24 Züge pro Stunde und Richtung im Verlauf der Stammstrecke der Stuttgarter S-Bahn scheinen dem Verband Region Stuttgart nicht genug zu sein. Unter anderem das Zugsicherungssystem ETCS soll dafür sorgen, dass noch (wesentlich) mehr Züge auf die Stammstrecke der S-Bahn gepackt werden können. Dabei müssen viele S-Bahnzüge bereits heute vor der Einfahrt in die Stammstrecke im Gleisvorfeld des Stuttgarter Hauptbahnhofs bzw. im Hasenbergtunnel warten.
Im Bereich der Münchner S-Bahn, deren Aufgabenträger die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), also nicht etwa die Region München, sondern der Freistaat Bayern selbst ist, scheint man dieses Thema der Zahl der Züge pro Stunde und Richtung im Verlauf einer S-Bahn-Stammstrecke vollkommen anders zu sehen.
In München fahren zukünftig weniger Züge im Verlauf der Stammstrecken
Heute fahren noch 30 Züge pro Stunde und Richtung durch die einzige Stammstrecke der Münchner S-Bahn. Hierzu hat man das Signalsystem im Verlauf der Stammstrecke aufwändig neugestaltet. Dafür war eine Sperrung der S-Bahn-Stammstrecke an vielen Wochenenden notwendig. Inzwischen aber zeigt sich, dass 30 Züge pro Stunde und Richtung im Verlauf der Stammstrecke zu viele sind - modernes Signalsystem hin oder her. Irgendwie bekommt man zwar die 30 Züge pro Stunde und Richtung schon durch. Das aber geht über Gebühr auf Kosten der Pünktlichkeit und Regelmäßigkeit. Auch die Fahrzeiten verlängern sich durch den zeitweiligen S-Bahnstau im Verlauf der Stammstrecke.
Nun ist in München gerade die Zweite Stammstrecke der S-Bahn im Bau. Die Münchner S-Bahn soll bis zur Eröffnung der Zweiten Stammstrecke ebenfalls mit dem Zugsicherungssystem ETCS ausgetattet werden. Bei einer weiteren Verdichtung des Verkehrs im Verlauf der Stammstrecken gibt es aber Fehlanzeige. Im Gegenteil: Im Verlauf beider Stammstrecken der Münchner S-Bahn werden zukünftig jeweils wesentlich weniger als die heutigen 30 Züge pro Stunde und Richtung fahren.
Ein wesentlicher Grund für den Bau der Zweiten Stammstrecke der Münchner S-Bahn ist die Entlastung der ersten Stammstrecke. Damit geht man in München den diametral entgegengesetzten Weg im Vergleich zu Stuttgart. In München hat man gesehen, dass für einen pünktlichen, regelmäßigen und schnellen S-Bahnverkehr Zeitpuffer vorhanden sein müssen und jedenfalls wesentlich weniger als 30 Züge pro Stunde und Richtung durch eine Stammstrecke fahren dürfen.
Sehen wir uns das mal für die beiden Münchner Stammstrecken konkret an (Quelle: wikipedia).