Zwischen den Stadtbahnhaltestellen "Hauptbahnhof" und "Staatsgalerie" in Stuttgart wird eine Wendeanlage für die Stadtbahn eingerichtet.
In einer Pressemitteilung von 25.11.2022 hat das Regierungspräsidium Stuttgart darüber informiert. Für die Wendeanlage gibt es Zuschüsse des Landes BW von über 2,2 Mio. Euro. Die Wendeanlage wird in einem Teil der nicht mehr benötigten Stadtbahntunnel eingerichtet. Wegen des Neubaus der beiden Tunnel zwischen den Haltestellen Hauptbahnhof und Staatsgalerie als Folge von Stuttgart 21 gibt es dort nun auch alte Tunnel, die für eine neue Verwendung offen sind.
Das RP Stuttgart nennt drei Aufgaben der neuen Wendeanlage.
Zum Einen soll durch die neue Wendeanlage die zu erwartende Nachfragesteigerung zwischen Stuttgart-Vaihingen und dem Hauptbahnhof bedient werden.
Zum Zweiten sollen durch die Möglichkeit, Stadtbahnzüge in Bahnhofsnähe abzustellen, Leerfahrten zu Betriebshöfen vermieden werden.
Zum Dritten soll bei Störungen und Schadensfällen eine schnellere Reaktion möglich werden.
Das RP Stuttgart geht in seiner Pressemitteilung jetzt überhaupt nicht auf das Stammstreckenthema ein. Statt dessen kommt plötzlich Stuttgart 21 und die wegen Stuttgart 21 möglicherweise notwendig werdende Unterbrechung der Gäubahn in S-Vaihingen aufs Parkett. Denn diese Unterbrechung der Gäubahn führt dann zu dem Mehrverkehr zwischen S-Vaihingen und dem Hauptbahnhof, den das RP in seiner Pressemitteilung anspricht.
Dieses Aktivitätenmuster ist nicht das erste seiner Art. Man gewinnt den Eindruck, dass eine Sache umso schneller umgesetzt werden kann, wenn sie Stuttgart 21 irgendwie dient. Geht es aber um einen anderen Punkt wie z.B. die fehlende dritte Stammstrecke der Stuttgarter Stadtbahn, herrscht Schweigen im Walde.
Hoffen wir, dass es den Stuttgart 21-Gäubahn-Unterbrechungs-bedingten Mehrverkehr zwischen S-Vaihingen und dem Hauptbahnhof letztendlich doch nicht geben wird, weil die Züge der Gäubahn weiterhin zum Stuttgarter Hauptbahnhof fahren.
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