Samstag, 14. Oktober 2023

Bahnfahrt von Stuttgart nach Bad Liebenzell zeigt fast alle Probleme der Bahn (Teil 2 von 5)

Dies ist der zweite von fünf hintereinanderfolgenden Posts in diesem Blog über eine Bahnfahrt von Stuttgart nach Bad Liebenzell mit Umsteigen in Pforzheim und zurück an einem Sonntag.

Im vorangegangenen Post in diesem Blog war die Anschlussproblematik im Pforzheimer Hauptbahnhof sowie im Allgemeinen das Thema. Heute geht es um die Auslastung der Züge.

Aus den Medien war ja verschiedentlich zu entnehmen, dass die Züge von Stuttgart nach Karlsruhe und zurück sehr stark ausgelastet bzw. überlastet sind. Und tatsächlich: Um im Stuttgarter Hauptbahnhof noch einen Sitzplatz im IRE von Stuttgart nach Karlsruhe zu bekommen, empfiehlt es sich, zehn bis fünfzehn Minuten vor der Abfahrt des Zuges am Bahnsteig zu sein, damit man beim Eintreffen des Zuges aus Richtung Abstellbahnhof bzw. aus Richtung Aalen sofort einsteigen kann. Kommt man erst kurz vor der Abfahrt, bleibt oft nur noch ein Stehplatz.

In Pforzheim hat man schlechte Karten
In der Gegenrichtung, von Pforzheim nach Stuttgart, hat man eher schlechte Karten. Der Zug kommt ja von Karlsruhe und ist bereits belegt. Bei der konkreten Fahrt von Bad Liebenzell nach Stuttgart war tatsächlich ab Pforzheim Stehen angesagt. Wirklich keine Einladung zum Bahnfahren.

Kommen wir zur Nagoldtalbahn (Kulturbahn) von Pforzheim nach Bad Liebenzell und zurück. Zumindest am Sonntag besteht hier ein Zug vielfach aus nur einem kleinen Dieseltriebwagen. Es braucht kaum gesagt zu werden: Aber auch hier ist eher Chaos und manchmal auch Stehen angesagt, besonders, wenn dann auch Fahrräder und Kinderwagen erscheinen.

Warum fahren hier nicht längere Züge? Herrscht Fahrzeugmangel? Ist ein zweiter Triebwagen zu teuer? Will man nicht so viel Dieselkraftstoff in die Luft blasen?

Wie auch immer: Unter diesen Umständen kann man eine Fahrt mit der Bahn von Stuttgart nach Bad Liebenzell nicht empfehlen.

Kommen wir nun noch zum 49 Euro-Ticket
Sinnvoll erscheint dieses Ticket in Zeiten der Klimakrise eigentlich nur zu sein, wenn dadurch nennenswert Autoverkehr auf die Bahn verlagert wird. Trifft das zu?
 
Wenn wir mal beim Beispiel Nordschwarzwald bleiben, hat der Autoverkehr dort augenscheinlich nicht abgenommen. An schönen Tagen sind zudem alle Parkplätze in Bad Liebenzell oder Bad Wildbad nach wie vor belegt. Die Auslastung oder Überlastung von Regionalzügen hat jedoch zugenommen. Das deutet darauf hin, dass wir es hier mit Neuverkehr zu tun haben.
 
Im Zeichen der Klimakrise darf eigentlich Neuverkehr nicht mehr politisch gefördert werden. Denn jegliche Mobilität - mit Ausnahme des uns von der Natur vorgegebenen Gehens zu Fuß - hat einen negativen Einfluss auf die Umwelt und das Klima, mal mehr (z.B. Flugzeug) oder mal weniger (z.B. Radfahren). Von daher deutet einiges darauf hin, dass das 49 Euro-Ticket wieder abgeschafft werden sollte.
 
Morgen im folgenden Post in diesem Blog geht es um das Zusammenspiel der IRE- und IC-Züge- ein Thema, das uns die Bahnreform beschert hat. 
       

  

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