Samstag, 20. Mai 2023

Stuttgart 21-Rosenstein: Sofort stoppen!

Bereits im Post vom 21. April 2023 in diesem Blog haben wir uns mit dem Neubaugebiet Rosenstein von Stuttgart 21 beschäftigt.

Bereits damals war klar: Die Landeshauptstadt Stuttgart muss das für das Neubaugebiet Rosenstein abgestellte Personal sofort von dort abziehen und statt dessen alle verfügbaren Kräfte in die Entwicklung von Bestandsgebieten vorhalten.

Die Ausgabe 347 des "Immobilienbriefs Stuttgart" vom 09.05.2023 scheint die Notwendigkeit dieser Vorgehensweise zu bestätigen. Demnach "erklären schon lange viele Bauträger, dass sie in der Landeshauptstadt nicht mehr bauen wollen". Als Grund wird angegeben, dass die Genehmigungspraxis besonders rigide sei. Es kommt noch hinzu, dass das vom Gemeinderat forcierte Innenentwicklungsmodell mit einem Anteil von 50 Prozent geförderter Wohnungen für Investoren nicht attraktiv sei.

Jetzt kommt so langsam Licht ins Dunkel. In der Landeshauptstadt Stuttgart werden nicht deshalb so wenig Wohnungen gebaut, weil dort Platzmangel herrscht. Vielmehr sind die Stadtverwaltung und der Gemeinderat verantwortlich für die Misere. Tausende und Abertausende Wohnungen könnten in Bestandsgebieten gebaut werden und gleichzeitig diesen Gebieten einen urbanen Entwicklungsschub bescheren, wenn die Landeshauptstadt Stuttgart eine bessere Wohnungsbaupolitik betreiben würde.

Was ist mit Stuttgart 21-Rosenstein?
Vor diesem Hintergrund ist eine Bebauung des Gebiets Rosenstein unnötig und falsch. Wenn in Stuttgart kaum mehr neue Wohnungen gebaut werden, würde dies auch für das Gebiet Rosenstein gelten. Jede weitere Planung für das Gebiet Rosenstein ist vor diesem Hintergrund hinausgeworfenes Geld. Die verfügbaren Resourcen müssen dafür verwendet werden, dass die hausgemachten Wohnungsbaufehler der Landeshauptstadt Stuttgart geheilt werden.
 
Und es gibt noch einen Grund für die Forderung nach einem Verzicht auf das Baugebiet Rosenstein: Das Baugebiet Rosenstein behindert die Entwicklung eines attraktiven Bahnknotens Stuttgart. Hierzu werden ein Ergänzungsbahnhof beim Stuttgarter Hauptbahnhof, die Beibehaltung der Panoramastrecke der Gäubahn mit Einführung in den Ergänzungsbahnhof sowie die Einführung der S-Bahnstrecken von Bad Cannstatt und vom Nordbahnhof in den Ergänzungsbahnhof benötigt.
 
Stuttgart schlittert in zwei Miseren gleichzeitig
Stuttgart muss sich zur Zeit also mit zwei Miseren gleichzeitig herumschlagen. Einerseits geht es mit dem Wohnungsbau nicht mehr voran. Andererseits behindert die Landeshauptstadt Stuttgart einen attraktiven Bahnknoten Stuttgart. So etwas habe ich bisher bei keiner anderen Großstadt in Europa beobachtet.

 

   

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