In einer Pressemitteilung von 09.05.2022 hat das Land BW bekanntgegeben, dass für die "Bahnstrecken nach Stuttgart" 130 neue Doppelstockzüge gekauft werden.
Die neuen Doppelstockzüge sind unter anderem auch Stuttgart 21 geschuldet. Denn wegen massiver Kapazitätsprobleme im nur achtgleisigen Stuttgart 21-Hauptbahnhof muss für alle Bahnsteiggleise eine Doppelbelegung möglich sein. Dafür aber sind Züge erforderlich, die nur die Hälfte der Bahnsteiglänge lang sind, also die Hälfte von 400 Metern = 200 Meter. Diese relativ kurzen Züge sind aber nur dann leistungsfähig genug, wenn sie doppelstöckig sind.
Unklar bleibt, ob auch das neue Produkt "Metropolexpress" mit den Doppelstockzügen ausgestattet wird. Darauf nimmt die Pressemitteilung keinen Bezug. Es wird in der Pressemitteillung nicht unterschieden zwischen den Metropolexpress-Zügen (= langsame Regionalzüge) und den schnellen Regionalzügen.
Allenfalls indirekt kann man schließen, dass die neuen Doppelstockzüge eher wohl nicht für den Metropolexpress in Frage kommen. Denn in der Pressemitteilung wird als Einsatzort die neue Schnellfahrstrecke nach Ulm genannt (= schneller Regionalzug), nicht aber die Filstalbahn (= Metropolexpress).
Sehen wir uns aber noch einmal etwas genauer die verfügbaren offiziellen Informationen zum Metropolexpress an.
Demnach besteht der Metropolexpress aus sieben Linien. Sie fahren vom Stuttgarter Hauptbahnhof aus nach Horb, Tübingen, Geislingen/Steige, Aalen, Murrhardt, Heilbronn und Pforzheim.
Der Stuttgarter Flughafen wird nicht an das Metropolexpressnetz angebunden. Die Linie Stuttgart-Horb fährt nicht über den Flughafen, sondern über S-Vaihingen. Die Linie Stuttgart-Tübingen fährt ebenfalls nicht über den Flughafen, sondern über Plochingen.
Die Linienäste nach Heilbronn und Tübingen haben dieselbe Liniennummer. Das deutet darauf hin, dass diese Züge im Stuttgarter Hauptbahnhof durchgebunden werden sollen.
Alle andere Linienäste ab/bis Stuttgart Hauptbahnhof haben jedoch jeweils eine separate Liniennummer. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass diese Linien - somit also die Mehrzahl aller Metropolexpresslinien - nicht im Stuttgarter Hauptbahnhof durchgebunden werden sollen.
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