Der Verband Region Stuttgart tritt mehrheitlich für den Bau des Nord-Ost-Rings ein. Das Verkehrsministerium in BW will dagegen den Nord-Ost-Ring nicht bauen. Das Verkehrsministerium will eine Ergänzungsstation beim Stuttgarter Hauptbahnhof bauen. Davon wiederum will die Mehrheit beim Verband Region Stuttgart nichts wissen.
Hier zeigt sich exemplarisch der fehlende Wille zum Kompromiss in Verkehrsfragen in Stuttgart und seiner Region.
Dieser fehlende Wille zum Kompromiss hat in den Jahrzehnten seit dem Zweiten Weltkrieg dazu geführt, dass Stuttgart beim Thema Verkehr zum Außenseiter in Deutschland und sogar in Europa geworden ist.
Konkrete Beispiele:
- In Stuttgart gibt es kaum Ringstraßen. Es fehlen der Mittlere Ring und der Außenring zum größten Teil. Die Radialstraßen und der Cityring sind überbetont.
- Als einzige unter den vergleichbaren Städten in Deutschland gibt es beim städtischen Schienenverkehrsmittel in Stuttgart nur zwei Stammstrecken. Alle anderen Städte haben drei und mehr Stammstrecken zu bieten.
- Die Stuttgarter S-Bahn verbindet die beiden Hauptzulaufstrecken nicht direkt miteinander. Das führt dazu, dass die Hälfte aller S-Bahnzüge im Verlauf der Stammstrecke enden und wenden muss.
- Das Projekt Stuttgart 21 ist das einzige Bahnprojekt in Europa, das keinen eindeutigen Leistungszuwachs bietet - und das bei wahrscheinlich über 10 Mia. Euro Kosten.
Der Ausweg aus der Stuttgarter Verkehrsmisere wird nur gelingen, wenn auf allen Seiten der Politik der Wille zum Kompromiss besteht sowie der Wille, Stuttgart aus seiner Verkehrsmisere herauszuführen.
Das bedeutet konkret:
Das Verkehrsministerium BW erkennt an, dass Stuttgart einen Mittleren Ring und einen Außenring braucht und fördert den Nord-Ost-Ring als Bestandteil des Stuttgarter Außenrings.
Der Verband Region Stuttgart erkennt an, dass der Stuttgarter Hauptbahnhof dringend eine Ergänzungsstation zusätzlich zum nur achtgleisigen Stuttgart 21-Tiefbahnhof braucht und fördert diese Ergänzungsstation.
Das Beharren auf Maximalpositionen wird dazu führen, dass Stuttgart demnächst sich in Richtung absteigender Ast begibt. Die zur Zeit noch reichlich vorhandenen Steuergelder als Folge einer boomenden Autoindustrie überdecken die Stuttgarter Misere lediglich.
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