Welche Züge aus Richtung Bad Cannstatt können an die Ergänzungsstation beim Stuttgarter Hauptbahnhof angeschlossen werden?

Gemäß der Präsentation der Machbarkeitsstudie zum geplanten Ergänzungsbahnhof beim Stuttgarter Hauptbahnhof kann im Zulauf Bad Cannstatt aus baulichen Gründen ein leistungsfähiger Anschluss nur an die Gleise der S-Bahn, nicht jedoch an den Cannstatter Tunnel von Stuttgart 21 (Regionalzüge, Fernzüge) hergestellt werden.

Das hat gravierende Auswirkungen auf bisherige Planungen und erfordert ein Überdenken der Planungen für eine Ergänzungsstation.

Es ist sinnvoll, dass es für die S-Bahn von/nach Bad Cannstatt eine Möglichkeit gibt, in die Ergänzungsstation einzufahren.  Das gilt zum Einen für den Störungsfall im Verlauf der S-Bahn-Stammstrecke. Dies gilt zum Anderen für neue Express-S-Bahnen, die im Verlauf der Stammstrecke keinen Platz haben.

Welche Express-S-Bahnlinien könnte es im Zulauf Bad Cannstatt geben? Man muss davon ausgehen, dass es im Zuge einer Angebotsausweitung überall dort Express-S-Bahnen geben wird, wo der Metropolexpress (MEX) nicht hinfährt. Das wären konkret die Strecken nach Weil der Stadt/Calw, nach Marbach am Neckar und nach Kirchheim/Teck. Darüber hinaus haben die Einwohner von Städten wie Weil der Stadt, Leonberg, Marbach am Neckar und Kirchheim unter Teck das Recht, schneller als mit einer gewöhnlichen S-Bahn zum Bahnknoten Stuttgart Hauptbahnhof zu kommen - so wie es für die Einwohner entlang von MEX-Strecken auch möglich ist.

Konkret wird es also früher oder später eine Express-S-Bahn von Kirchheim/Teck zum Stuttgarter Hauptbahnhof geben, die in die Ergänzungsstation einfährt.

 

Kommen wir jetzt zum MEX

Da wird es jetzt kompliziert. Es wäre ja sinnvoll gewesen, wenn alle sieben MEX-Linien in die Ergänzungsstation hätten einfahren können. Das wäre wohl auch im Sinne des verstorbenen Prof. Heimerl, der mehrfach eine Ergänzungsstation für den MEX beim Stuttgarter Hauptbahnhof vorgeschlagen hat.

 

Nimmt man es jetzt aber als gegeben hin, dass von Bad Cannstatt keine MEX in die Ergänzungsstation einfahren können, betrifft dies sage und schreibe vier der sieben MEX-Linien. Diese vier Linien müssten dann über den Stuttgart 21-Tiefbahnhof fahren.

 

Dort sind sie aber nicht eingeplant. Die gerichtsfeste Leistungsfähigkeit des Stuttgart 21- Tiefbahnhofs sind 32 Züge pro Stunde. In den seinerzeit den Gerichten vorliegenden Plänen waren die MEX nicht enthalten. Ebensowenig enthalten war der Integrale Taktfahrplan (Deutschlandtakt). Der sogenannte Stresstest, der 49 Züge in der Spitzenstunde feststellte, war ein Nachbeben der Faktenschlichtung unter Heiner Geißler und damit wie die Faktenschlichtung selbst nicht einklagbar.

 

Jetzt geht es ans Eingemachte

Jetzt muss man sich ernsthaft überlegen, ob man nicht doch einen Teil des bestehenden Kopfbahnhofs erhält und eine zweigleisige oberirdische Zufahrt zum Kopfbahnhof aus Richtung Bad Cannstatt einrichtet bzw. erhält.