Deutschlands zukünftig längster Eisenbahntunnel? Nein, es ist noch nicht der Gäubahn-Filder-Tunnel zwischen Böblingen und dem Stuttgarter Flughafen, nach seinem Ideengeber auch "Bilger-Tunnel" genannt.
Es ist statt dessen der neue Offenburger Güterzugtunnel. Auf der Website der Stadt Offenburg gibt es mit Datum vom 30.07.2021 ausführliche Informationen zu diesem Tunnel, die von DB-Projektleiter Sven Adam präsentiert werden.
Die längere der beiden Röhren (die Oströhre) des geplanten Offenburger Güterzugtunnels ist 11 Kilometer lang und damit zukünftig der längste Eisenbahntunnel Deutschlands. Die Weströhre ist nur 9 Kilometer lang.
In dem Artikel werden zahlreiche Zeitangaben präsentiert. Und das ist jetzt auch für den Gäubahn-Filder-Tunnel interessant.
Offenburger Güterzugtunnel
Zusage des Bundes zur Finanzierung 2016
Planungen seit 2019
Einreichung der Planfeststellungsunterlagen im Herbst 2021
Baubeginn 2026
Inbetriebnahme 2035
Umbau der Rheintalbahn bis 2040
Gäubahn-Filder-Tunnel
Wo steht der Gäubahn-Filder-Tunnel in dieser Zeitleiter? Er steht noch ganz am Anfang, also noch vor der Zusage des Bundes zur Finanzierung. Der Gäubahn-Filder-Tunnel würde in etwa genauso lang werden wie der Offenburger Güterzugtunnel. Überträgt man die Zeitleiter des Offenburger Güterzugtunnels auf den Gäubahn-Filder-Tunnel, wäre der Gäubahn-Filder-Tunnel frühestens 2040 fertig.
Wird die Gäubahn als Folge der Stuttgart 21-Arbeiten tatsächlich im Jahr 2025 im Bereich des Stuttgarter Nordbahnhofs unterbrochen, könnte die Gäubahn mindestens 15 Jahre den Stuttgarter Hauptbahnhof nicht mehr anfahren. Die Gäubahn hinge also mindestens 15 Jahre in der Luft - ohne Verbindung zum bundesweiten Schienennetz. Das aber wäre einmalig in Europa. Es wäre ein Offenbarungseid und ein Desaster.
Das Land und der Bund müssen nun dafür sorgen, dass die Gäubahn ohne Unterbrechung an den Stuttgarter Hauptbahnhof angebunden bleibt. Hierzu muss nach einer ersten Teilinbetriebnahme von Stuttgart 21 ab Ende 2025 zunächst mal ein Teil des bestehenden Kopfbahnhofs in Betrieb bleiben. Dann gilt es, die Ergänzungsstation zu bauen, wie auch immer diese aussehen wird. Nach Inbetriebnahme der Ergänzungsstation halten dort auch die Züge der Gäubahn.
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