In Stuttgart wird zur Zeit der teuerste Bahnhof Deutschlands gebaut.
Doch trotz einer Investition von über 10 Milliarden Euro wird der Bahnknoten Stuttgart auch in Zukunft - was die Anschlussituation und die Umsetzbarkeit des Deutschlandtakts betrifft - zu den Schlusslichtern in Deutschland gehören. Das geht aus dem dritten Entwurf des Deutschlandtakts vom 30. Juni 2020 hervor.
Die genannten über 10 Mia. Euro Baukosten umfassen zunächst einmal die für Stuttgart 21 zur Zeit genannten über 8 Mia. Euro und dann auch die Kosten für den neuen zweigleisigen Nordzulauf mit über 10 Kilometer langem Tunnel, der eine Fahrzeitverkürzung von 6 Minuten zwischen Mannheim und Stuttgart bringt und der für den Deutschlandtakt erforderlich ist.
Der dritte Entwurf zum Deutschlandtakt umfasst zahlreiche Knotenpunkte in Deutschland. An der Spitze der Attraktivitätsskala stehen diejenigen Knoten, bei denen zur vollen und zur halben Stunde ein Rendezvous aller Züge stattfindet. An zweiter Stelle sind diejenigen Knoten zu nennen, bei denen das Rendezvous aller Züge zu den Minuten 15 und 45 stattfindet. Schließlich gibt es noch ein paar Knoten (die dritte Stufe), bei denen nicht alle Züge in das Rendezvous eingebunden werden können. Darunter ist auch Stuttgart.
Während man bei den anderen Knoten der dritten Stufe das unvollständige Rendezvous noch damit entschuldigen kann, dass diese Knoten eben zu klein sind oder sonstige Restriktionen aufweisen, kann es eine solche Entschuldigung für den Knoten Stuttgart nicht geben. Schließlich baut man dort einen vollständig neuen Bahnknoten. Und da muss man erwarten, dass dieser vollständig neugebaute Knoten dann auch alle Anforderungen erfüllen kann.
Der neue Bahnknoten Stuttgart kann dies augenscheinlich nicht. Im Gegenteil: Er ist ein Engpass, ein Hemmschuh im deutschlandweiten Bahnverkehr. Eine Blamage!
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