Donnerstag, 17. November 2022

Regionalzuglinie RE 5a hält eine Viertelstunde im Stuttgart 21 - Tiefbahnhof

Das sind keine guten Aussichten für Bahnfahrerinnen und Bahnfahrer: Eine glatte Viertelstunde hält die stündlich verkehrende Regionalzuglinie RE 5a (Karlsruhe - Pforzheim - Stuttgart-Hauptbahnhof - Geislingen - Ulm) zukünftig im Stuttgarter Hauptbahnhof (Stuttgart 21-Tiefbahnhof).

So geht es aus den Unterlagen der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbH hervor, die am 11. Oktober 2022 präsentiert worden sind. In der Gegenrichtung hält der RE 5a im Stuttgart 21-Tiefbahnhof 11 Minuten lang.

Beim Integralen Taktfahrplan wurde ja in der Vergangenheit immer wieder kritisiert, dass bei einem Vollknoten eine ganz schön lange Zeit zwischen der Ankunft und der Abfahrt der nachrangigen Züge verginge. Gleichzeitig wurde der bestehende Stuttgarter Hauptbahnhof (Kopfbahnhof) kritisiert, dass auch hier zwischen der Ankunft und der Abfahrt eines Zuges eine größere Zeit verginge.

Auch Stuttgart 21 kann Wartezeiten
Ob die Kritik im Einzelfall berechtigt ist, lassen wir mal unbeantwortet. Festzuhalten bleibt, dass das System Stuttgart 21 solche langen Wartezeiten auch liefern kann, wie das Beispiel RE 5a zeigt.

Was macht man eigentlich als Fahrgast während einer solch langen Wartezeit im Stuttgart 21-Tiefbahnhof? Das muss ja so was von langweilig sein! Ob man sich da unten gerne eine Viertelstunde aufhält, sei mal dahingestellt. Ob man dort unten während der Wartezeit übermäßig Feinstaub einatmet, kann hier nicht beantwortet werden.

Was aber sind die Ursachen für diese lange Wartezeit von einer Viertelstunde? Das kann die Anschlusssituation sein. Das kann auch eine Überlastung von Teilen des Stuttgart 21-Systems sein. Das können auch Fahrlagenprobleme auf den Zulaufstrecken sein. Wir erinnern uns an einen vorhergehenden Post in diesem Blog, wo es um die Durchbindung der Züge im Stuttgart 21-Tiefbahnhof ging. Der RE 5a vollbringt im Stuttgart 21-Tiefbahnhof eine sogenannte Innen-Außen-Durchbindung. Das ist eine in Bezug auf die Fahrstraßenbelegung eher problematische Durchbindung.

Allerdings hat das Verkehrsministerium BW ebenfalls am 11. Oktober 2022 kundgetan, dass nur relalativ wenige (nur ca. 10 Prozent) der Regionalzugfahrgäste von einer Durchbindung der Regionalzüge profitieren und im Regionalzug im Stuttgarter Hauptbahnhof sitzenbleiben können. Alle anderen Fahrgäste verlassen den Zug im Stuttgarter Hauptbahnhof. Also doch noch alles gut? Die überwältigende Mehrheit der Fahrgäste betrifft also die Wartezeit des RE 5a von einer Viertelstunde im Stuttgart 21-Tiefbahnhof gar nicht. Warum aber bindet man die Züge dann überhaupt noch durch?  

Fazit 
Im Engpass Stuttgart 21 liegen einige Widersprüche verborgen. Diejenigen Institutionen, deren Aufgabe das Erstellen guter Fahrpläne ist, sind bei Stuttgart 21 wahrlich nicht zu beneiden.  

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