Donnerstag, 2. September 2010

Der Hauptbahnhof mit seinen Seitenflügeln macht Stuttgart erst zur Großstadt

Was für ein Anblick: der Stuttgarter Hauptbahnhof mit seinem südlichen Seitenflügel, gesehen von der Haußmannstraße.
Das Stadtbild vieler Städte wird durch ihre Bahnhöfe geprägt. Das gilt für Stuttgart in besonderem Maß. Die innere Stadt ist durch die Lage im Talkessel räumlich stark eingeschränkt. Die historische Bausubstanz der Stadt wurde im Zweiten Weltkrieg und während des anschließenden Wiederaufbaus zum größten Teil zerstört.  Wie ein Leuchtturm hält da der Hauptbahnhof als Zeichen der Großstadt die Stellung inmitten von Gleichmaß und Austauschbarkeit.



Man stelle sich einfach einmal die Innenstadt von Stuttgart ohne den Hauptbahnhof mit seinen Seitenflügeln vor. Wäre Stuttgart dann noch eine Großstadt? Oder vielleicht eher eine durchschnittliche Landstadt?

Der Hauptbahnhof mit seinen Seitenflügeln sowie die nahezu ununterbrochen im Gleisvorfeld aus- und einfahrenden Züge sind das pulsierende Herz dieser Stadt. 

Der gemeisame Protest gegen die Zerstörung der Seitenflügel des Bahnhofs sowie die Verlegung der Eisenbahn unter die Erde ist die Pflicht aller Stuttgartinnen und Stuttgarter.

Nun wird in diesen Tagen der Nordflügel des Stuttgarter Hauptbahnhofs bereits abgerissen. Es nutzt jedoch nichts, jetzt in Agonie zu verfallen. Nach dem Stopp des Vorhabens Stuttgart 21 muss der Nordflügel wiederaufgebaut werden. Bereits jetzt sollten sich die Stuttgarterinnen und Stuttgarter Gedanken über den Wiederaufbau machen. Architekten in aller Welt sollten Ideen für den Wiederaufbau liefern.

Soll der teilweise zerstörte Nordflügel als Mahnmal analog der Gedächtniskirche in Berlin erhalten bleiben? Soll der Nordflügel Stein für Stein wiederaufgebaut werden? Soll ein neues Gebäude an seiner Stelle gebaut werden? Darüber sollte man jetzt schon beginnen nachzudenken. 

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