Dienstag, 11. Oktober 2022

Wird zukünftig nach Mallorca und anderswohin wesentlich weniger geflogen als heute?

Die Zeitung "Mallorca Magazin" bringt in ihrer Internetausgabe vom 06.10.2022 einen Bericht über die zukünftige Entwicklung des Fliegens. Demnach wird die Fliegerei - unter anderem nach Mallorca - zukünftig stark abnehmen.

Ausführlich zitiert wird in dem Artikel der Experte Prof. Dr. Andreas Knie, Mobilitätsforscher am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung.

Demnach seien sich die Forscher einig, dass die Klimakrise die Art zu Reisen verändern wird. Die Zahl der Flugreisenden wird drastisch sinken. Vor allem die jüngere Generation wird sich der schädlichen Folgen des Fliegens bewusst. Dazu gibt es steigende Preise für das Fliegen sowie Restriktionen für internationale Flüge.

 

Immer mehr Urlauber würden mit dem Zug und dem Schiff nach Mallorca reisen. Kurz- und Wochenendtrips seien vorbei. Die Gesamtzahl der Urlauber auf Mallorca würde zurückgehen. Alternative Antriebsarten für Flugzeuge seien absehbar nicht in Sicht. Übrigens: 65 Prozent der Deutschen fliegen eh nicht!

Es stellt sich mal wieder die Frage, was man daraus für Stuttgart und für das Projekt Stuttgart 21 ableiten kann.

Folgerungen für Stuttgart 21
Es stellt sich immer mehr heraus, dass die Führung der neuen Doppelspur Stuttgart-Ulm und damit des ICE über die Filderhochfläche und den Flughafen einer von mehreren gravierenden Planungsfehlern des Projekts Stuttgart 21 ist. Ein Bedarf für eine Bedienung des Flughafens durch den ICE wird zukünftig nicht mehr bestehen. Diese Umleitung des ICE über den Flughafen verunmöglicht auch eine Kantenfahrzeit Stuttgart-Ulm von weniger als 30 Minuten. Dieser Planungsfehler ist nicht mehr rückgängig zu machen - im Gegensatz z.B. zur geringen Kapazität des Stuttgart 21-Hauptbahnhofs, die durch einen Ergänzungsbahnhof wenigstens teilweise noch geheilt werden kann.
 
Wie entwickelt sich der Flugverkehr in der Zukunft?
Das kann ich selbstverständlich nicht prognostizieren. Trotzdem sollen hier noch ein paar Argumente für und gegen eine beträchtliche Reduzierung des Flugverkehrs in der Zukunft genannt werden.
 
1. Die Zunahme der Fluggastzahlen nach der Corona-Depression läuft bei den einzelnen Flughäfen unterschiedlich ab. Der Stuttgarter Flughafen tut sich schwer und hat zur Zeit erst ungefähr die Hälfte der Fluggastzahlen der Vor-Corona-Zeit erreicht. Im Gegensatz dazu haben die Flughäfen Dortmund, Karlsruhe Baden und auch Mallorca bereits höhere Fluggastzahlen als vor der Krise.
 
2. Die junge Generation steht dem Fliegen immer skeptischer gegenüber. Im Laufe der Jahre wird der Anteil der Menschen, die gegen das Fliegen sind, deshalb immer weiter zunehmen.
 
3. Die geburtenstarken Jahrgänge gehen bald in die Rente. Sie sind die stärkste Bevölkerungsgruppe. Sie haben dann Zeit und meist auch genügend Geld, um viel zu fliegen.
 
4. Das Kerosin wird in der Zukunft immer teurer werden. CO2-neutrale Treibstoffe werden nicht so bald zu Verfügung stehen.
 
5. Erste staatliche Maßnahmen zur Einschränkung des Fliegens und zur Reduzierung und später zum Verbot der Urlaubsfliegerei erwarte ich ab 2025.          

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