Sonntag, 11. September 2022

Die S5 nach Böblingen/Ehningen darf den geplanten Metropolexpress Horb - Stuttgart nicht beeinträchtigen

Der Verband Region Stuttgart VRS gibt in einer Sitzungsvorlage für die am 21.09.2022 stattfindende Sitzung des Verkehrsausschusses unter anderem bekannt, dass im Rahmen des "S-Bahn-Fahrplans Stuttgart 21" eine Verlängerung der S-Bahnlinie S5 vom bisherigen Endpunkt Schwabstraße nach S-Vaihingen und Böblingen und zu einem späteren Zeitpunkt nach Ehningen geplant ist.

Einer Verlängerung von S-Bahnlinen und/oder einer Taktverdichtung auf bestehenden S-Bahnstrecken ist grundsätzlich nichts entgegenzusetzen. Im speziellen Fall mit der S5 muss man aber aufpassen, dass dadurch die Pläne des Landes BW für einen halbstündlich verkehrenden Metropolexpress von Horb über S-Vaihingen zum Stuttgarter Hauptbahnhof nicht torpediert werden.

ETCS ist Voraussetzung für die Verlängerung der S5 ab Schwabstraße
Für die Verlängerung der S5 ab der Schwabstraße durch den Hasenbergtunnel und die damit verbundene kürzere Taktfolge im Hasenbergtunnel zusammen mit der S1, der S2 und der S3 ist das neue Signalisierungssystem ETCS Voraussetzung. Damit ergibt sich eine Abhängigkeit der Verlängerung der S5 von der Inbetriebnahme von ETCS, das wiederum an die Inbetriebnahme von S21 gekoppelt ist.
 
ETCS mus bei Stuttgart 21 als Pilotprojekt deshalb eingerichtet werden, weil sich ansonsten eine Überlastung von Stuttgart 21 einstellen würde. Hätte es Stuttgart 21 nicht gegeben, wäre die Verlängerung der S5 selbstverständlich auch möglich gewesen und vielleicht sogar viel früher möglich gewesen, indem man dann nur für die S-Bahn ETCS eingerichtet hätte. Ob sich auch mit ETCS eine Überlastung von Stuttgart 21 einstellen wird, sei hier mal offen gelassen.
 
Die Verlängerung der S5 nach S-Vaihingen, Böblingen und Ehningen
Alle Züge der S5 sollen nach S-Vaihingen verlängert werden (Die S5 fährt alle 15 Minuten). Jeder zweite Zug der S5 soll von S-Vaihingen nach Böblingen verlängert werden. Für eine weitere Verlängerung der S5 nach Ehningen sind Infrastrukturmaßnahmen erforderlich. Hierbei handelt es sich wohl um das berühmte dritte Gleis, das hier in diesem Blog zwischen Böblingen und Herrenberg seit langem gefordert wird.
 
Der Metropolexpress Horb - Stuttgart darf nicht beeinträchtigt werden
Für die angestrebte Verdoppelung der Fahrgastzahlen bis 2030 ist der Metropolexpress in der Metropolregion Stuttgart von entscheidender Bedeutung. Deshalb darf der Metropolexpress durch die Verlängerung der S5 nicht beeinträchtigt werden.
 
Bereits heute gibt es zwischen S-Rohr und Böblingen einen Mischverkehr mit der alle 15 Minuten fahrenden S1 und den zweistündlich fahrenden IC/RE nach Zürich, den zweistündlich fahrenden IC nach Singen (Hohentwiel) und den zweistündlich fahrenden RE nach Rottweil/Freudenstadt. Heute lassen sich diese Züge zwischen die viertelstündlich verkehrende S1 setzen. Zukünftig würde aber jedes zweite 15-Minuten-Intervall der S1 noch durch die S5 zerschossen. Da bleibt dann wohl kein Platz mehr für die IC/RE und MEX in einem solchen Intervall.
 
Das Land muss Stellung beziehen
Es ist deshalb erforderlich, dass das Land BW jetzt klar Stellung bezieht. Ist für den halbstündlich verkehrenden MEX auch mit einer S5 zwischen S-Vaihingen und Böblingen noch Platz? Wie sind die Fahrlagen des MEX? Muss eventuell die S5 nach Böblingen um 15 Minuten geschoben werden? Wie sieht es mit den IC und RE aus?           

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