Sonntag, 1. Mai 2022

Panoramastrecke der Gäubahn (Stuttgart-Vaihingen - Hauptbahnhof) wird dauerhaft benötigt

Die Panoramastrecke der Gäubahn von Stuttgart-Vaihingen zum Stuttgarter Hauptbahnhof wird dauerhaft für den Bahnverkehr benötigt und nicht nur für einen Übergangszeitraum von vielleicht 20 Jahren, bis der vorgeschlagene Pfaffensteigtunnel (Böblingen - Flughafen) in Betrieb gehen kann.

Der Schwerpunkt der aktuellen Diskusson bezieht sich ja darauf, dass die Züge der Gäubahn bei einer (Teil-)Inbetriebnahme von Stuttgart 21 nicht in S-Vaihingen enden sollen, sondern weiterhin über die Panoramastrecke zum Stuttgarter Hauptbahnhof fahren sollen. Hierfür ist ein Teil des Kopfbahnhofs zu erhalten, bis ein Ergänzungsbahnhof  zur Verfügung steht. Nach einer Inbetriebnahme des Pfaffensteigtunnels von Böblingen zum Flughafen (aller Erfahrung nach frühestens in 20 Jahren) soll die Gäubahn jedoch nicht mehr über die Panoramastrecke, sondern durch den Pfaffensteigtunnel fahren.

Diese Annahme ist alleine schon deshalb falsch, weil sich das Land BW bereits festgelegt hat, dass eine halbstündlich verkehrende Metropolexpresslinie Stuttgart-Horb dauerhaft über die Panoramastrecke und Stuttgart-Vaihingen fahren wird

Das ist aus dem folgenden Link ersichtlich:

https://www.bwegt.de/ihr-nahverkehr/reiseinformationen/mex

Das ist in dieser Form auch absolut richtig. Denn gemäß dem Regionalisierungsgesetz ist das Land BW für den Schienenpersonennahverkehr und damit auch für den Metropolexpress Stuttgart - Horb zuständig. Das Land legt fest, auf welchen Strecken die Züge fahren. Das Land legt fest, an welchen Bahnhöfen die Züge anhalten. Das Land legt fest, wie häufig die Züge fahren. Das Land legt fest, mit welchem Wagenmaterial die Züge fahren.

Wenn aber der halbstündlich fahrende Metropolexpress Stuttgart - Horb dauerhaft über die Panoramastrecke und den Bahnhof Stuttgart-Vaihingen fahren soll, stellt sich die Existenzfrage für den vorgeschlagenen Pfaffensteigtunnel.

Im Verlauf der Gäubahn Stuttgart-Horb wird es zukünftig im Wesentlichen den Halbstundentakt mit dem Metropolexpress und einen Stundentakt mit einem schnellen Zug geben (Wie genau dieser schnelle Zug aussehen wird, ob IRE oder IC oder beides, ist erst mal ohne Bedeutung). Es stellt sich jetzt die Frage, ob ein Pfaffensteigtunnel - immerhin der dann längste Eisenbahntunnel Deutschlands - sich noch lohnt, wenn der Tunnel von gerade mal einem Zug pro Stunde und Richtung befahren wird.

Der Pfaffensteigtunnel lohnt sich unter diesen Umständen nicht mehr. Unter den Aspekten des Deutschlandstakts ist der Tunnel zudem sogar schädlich, wie an anderer Stelle in diesem Blog bereits erörtert wurde.

Der Bund täte also gut daran, vom Pfaffensteigtunnel Abstand zu nehmen und wenigstens einen Teil der für den Pfaffensteigtunnel veranschlagten Mittel auf die Sanierung und Modernisierung der Panoramastrecke der Gäubahn umzuleiten.

   

 

   

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