Samstag, 21. August 2021

Politik muss auf gründliche und rasche Ursachenforschung beim Stuttgarter S-Bahn-Panoramastrecken-Problem dringen

Der Betrieb mit S-Bahnfahrzeugen im Verlauf der Panoramastrecke der Gäubahn in Stuttgart wurde vorübergehend eingestellt, nachdem übermäßiger Verschleiß an den S-Bahnfahrzeugen festgestellt wurde.

Die Politik, insbesondere die Landespolitik muss auf eine gründliche und rasche Ursachenforschung zu diesem Problem dringen. Auf keinen Fall darf eine Situation eintreten, dass man das Problem aussitzt, weil bestimmte Kreise die Panoramastrecke der Gäubahn mittelfristig stilllegen wollen.

Die Stammstrecke der Stuttgarter S-Bahn wird auch in den Sommerferien 2022 und 2023 gesperrt werden. Es ist kaum vorstellbar, dass diese Sperrungen ohne Umleitungsverkehr der S-Bahn über die Panoramastrecke der Gäubahn stattfinden können. Das aber ist nicht einmal das Wichtigste.

 

Das Wichtigste ist, dass die Panoramastrecke der Gäubahn dauerhaft als radiale Bahnstrecke erhalten bleibt und von allen Fahrzeugen - Fernzüge genauso wie S-Bahnzüge - befahren werden kann. Hier muss man die Politk beim Wort nehmen. Im aktuellen Koalitionsvertrag ist nämlich die Rede davon, dass der dauerhafte Erhalt der Panoramastrecke der Gäubahn bereits in der vorangegangenen Legislatur festgezurrt worden ist. Der dauerhafte Erhalt der Gäubahn musste also gar nicht für die aktuelle Legislatur verhandelt werden, weil dieser Sachverhalt längst in trockenen Tüchern ist.

Die Ursachenforschung zum aktuellen Problem ist selbstverständlich Sache von Fachleuten. Irgendwelche Spekulationen führen hier nicht weiter. Trotzdem fallen zwei Dinge auf:

1. Die Panoramastrecke der Gäubahn wird seit vielen Jahren immer wieder auch von S-Bahnzügen befahren (z.B. im Störungsfall), ohne dass das aktuelle Problem bisher aktenkundig geworden ist.

2. Enge Radien mit einer Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h gibt es nicht nur im Verlauf der Panoramastrecke der Gäubahn (z.B. im Hasenbergtunnel), sondern auch im Verlauf der Flughafen-S-Bahn (z.B. bei Leinfelden), ohne dass das aktuelle Problem dort aktenkundig geworden ist.

Selbstverständlich ist die Panoramastrecke der Gäubahn sicher. Gleichwohl bleibt anzumerken, dass im Verlauf der Panoramastrecke der Gäubahn seit vielen Jahren keine durchgreifenden Modernisierungsinvestitionen mehr durchgeführt worden sind. Dazu gehört z.B. die Verstärkung des Bahnkörpers mit dem Ersatz der Holzschwellen durch Betonschwellen und neue Schienen. Sollte letztendlich dies eine Ursache für die aktuellen Probleme sein, muss die Politik darauf drängen, dass die Panoramastrecke der Gäubahn so bald wie möglich modernisiert wird. Dazu gehören auch kleinere Blockabstände, so dass die Taktfolge verdichtet werden kann.  

    

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