Donnerstag, 22. April 2021

Ergänzungsstation (ergänzender Kopfbahnhof) beim Stuttgarter Hauptbahnhof ist mit dem Städtebau verträglich

Gemäß einem vom Land BW beauftragten Gutachten könnte ein neu zu bauender sechsgleisiger Kopfbahnhof (Ergänzungsstation) beim Stuttgarter Hauptbahnhof ca. im Jahr 2035 fertig werden.

Dieses Konzept ist somit verträglich mit den städtebaulichen Plänen der Landeshauptstadt Stuttgart. Denn man sollte nicht vergessen: Vor nicht allzu langer Zeit verkündete Stuttgarts Baubürgermeister Pätzold, dass mit dem Wohnungsbau im Rosensteinquartier eh nicht vor dem Jahr 2035 begonnen werden könne. Das kassierte er zwar später zum Teil wieder ein. Aber man sollte bei diesen Dingen durchaus auf die ersten, auf die original-Aussagen setzen. Zudem gibt es in Stuttgart ja jede Menge Erfahrungen mit dem Nicht-Einhalten von angekündigten Bauzeiten. Das fängt beim ehemaligen Güterbahnhof Bad Cannstatt (Neckarpark) an und hört bei vielen, vielen Hochbauten und Tiefbauten nicht auf, wo die früher mal angekündigte Bauzeit um Jahre, wenn nicht Jahrzehnte überschritten wird.

Man sollte den Ball also flach halten. Die Ergänzungsstation zum Stuttgarter Hauptbahnhof wird jedoch nicht erst im Jahr 2035, sondern mit der Inbetriebnahme von Stuttgart 21 benötigt, aus heutiger Sicht also ab Ende 2025. Das heißt dann zwangsläufig, dass wenigstens ein Teil des bestehenden Kopfbahnhofs zunächst mal in Betrieb bleiben muss, wohlgemerkt, ein Teil und nicht der gesamte Kopfbahnhof.

 

Das sagte in dieser Form auch der frühere Stuttgarter OB Fritz Kuhn. Er wollte den Kopfbahnhof zunächst mal erhalten, bis Stuttgart 21 seine Leistungsfähigkeit beweise. Nach seiner Wahl zum OB wollte er davon zwar nichts mehr wissen. Auch hier gilt jedoch: Man halte sich an die ersten Aussagen, an die Original-Aussagen. Und als Fritz Kuhn die Sache mit dem Kopfbahnhof kundtat, war der Deutschlandtakt noch nicht in aller Munde, genauso wenig wie die angestrebte Verdoppelung des Bahnverkehrs wegen der Klimakrise. Umso wichtiger ist jetzt der Erhalt eines Teilkopfbahnhofs.

Aus städtebaulicher Sicht werden mit der Inbetriebnahme von Stuttgart 21 sofort jede Menge Grundstücke zur Bebauung frei, auch wenn ein Teil des Kopfbahnhofs in Betrieb bleibt. Das sind so viele Grundstücke, dass auch hier - wetten wir? - die Landeshauptstadt Stuttgart nicht mit der Bebauung nachkommen wird.

Also: Wir freuen uns auf den Kombibahnhof Stuttgart, auf einen leistungsfähigen Bahnhof mit Durchgangsteil und Kopfbahnhofteil, auf einen Bahnknoten, der diesen Namen auch verdient und auf einen Bahnhof, der Stuttgart aus seiner Außenseiterrolle in Bahnverkehrsdingen herausholt.    

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