Dienstag, 4. April 2023

Riesiger Sanierungsbedarf bei Brücken und Tunnel: Neubauten wie der Gäubahn-Pfaffensteigtunnel immer unwahrscheinlicher

Der rasant steigende Sanierungsbedarf bei Brücken und Tunnel lässt Neubauten wie den Gäubahn-Pfaffensteigtunnel immer unwahrscheinlicher werden.

Die zuständigen Stellen wie z.B. die Landeshauptstadt Stuttgart sollten sich jetzt schon darauf einrichten und dem Weiterbetrieb der Gäubahn über die Panoramastrecke zu einem Restkopfbahnhof zustimmen.

Legendär in Sachen Sanierung ist die Autobahn A 45 Dortmund - Frankfurt. Fast jede der zahlreichen Talbrücken dort ist baufällig und muss neugebaut werden. Das wird die nächsten  20 Jahre dort andauern.

Aufhorchen ließ vor einigen Jahren auch die Stadt Esslingen am Neckar. Alle drei großen Neckarbrücken dort waren sanierungsbedürftig mit der Perspektive eines Neubaus. Als Kompromiss baut man dort zur Zeit die Hanns-Martin-Schleyer-Brücke neu. Die anderen beiden großen Neckarbrücken werden aufwändig saniert, um einen Neubau noch für 10 bis 20 Jahre verschieben zu können. Es wurden sogar Mitarbeiter eingestellt, die diese Brücken nun ständig kontrollieren müssen.

Jetzt kommt Stuttgart
Mit einigen Jahren Verzögerung kommt nun auch die Landeshauptstadt Stuttgart in Sachen Sanierung auf die Bühne.

Die Rosensteinbrücke über den Neckar bei Bad Cannstatt musste wegen schwerer baulicher Schäden vor einigen Monaten geschlossen werden. Diese Brücke muss ab 2024 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Nicht viel besser ergeht es der benachbarten Wilhelmsbrücke. Auch dort wurden jetzt so gravierende Schäden festgestellt, dass man um einen Brückenneubau nicht mehr herumkommt. Diese Brücke ist für Fahrzeuge ebenfalls gesperrt. Weiter neckarabwärts ist die Reinhold-Maier-Brücke der nächste Kandidat für einen Neubau. Die riesige und breite König-Karls-Brücke bereitet ebenfalls Sorgen. Hier ist ein abschnittsweiser Neubau absehbar. Die Löwentorbrücke in S-Nord wird jetzt ca. 20 Wochen lang teilweise gesperrt, um schwere Schäden reparieren zu können. Damit erhofft man sich, den Neubau dieser Brücke noch ein wenig verzögern zu können.

Die dritte Röhre des Leuzetunnels (B 10) wurde vor einigen Monaten eröffnet. Dort fließt jetzt der gesamte B 10-Verkehr. Die anderen beiden Tunnel werden saniert. Jetzt hat man festgestellt, dass die Tunnel so marode sind, dass eine Sanierung sich nicht nur bis 2023, sondern bis 2025 hinziehen wird.

Zwar noch nicht in Bezug auf den Pfaffensteigtunnel, jedoch in Bezug auf den Straßentunnel bei der Friedrichswahl hat die Stuttgarter Verwaltung bereits reagiert. Obwohl vom Gemeinderat beschlossen, wird der Tunnel nicht gebaut, weil die Verwaltung dafür keine Resourcen hat. 

Fazit
Es wird in den kommenden 30 Jahren weder das Geld noch das Personal vorhanden sein, um Projekte wie den Gäubahn-Pfaffensteigtunnel finanzieren zu können. Alle Resourcen werden für die Sanierung des Bestands im Verkehr gebraucht. Beim Gäubahn-Pfaffensteigtunnel kommt noch dazu, dass dieser Tunnel eigentlich nicht benötigt wird, weder aus Leistungsgründen noch aus Gründen des Deutschlandtakts.

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