Donnerstag, 14. Juli 2022

Widersprüche beim Verkehrsministerium BW in Sachen Stuttgarter Panoramastrecke der Gäubahn

Es gibt zwei Hauptvarianten, wie zukünftig die Stuttgarter Panoramastrecke der Gäubahn betrieben werden kann.

Einmal kann man die Panoramastrecke der Gäubahn als radiale Strecke betreiben, die von den Zügen der Gäubahn genutzt wird. Die Panoramastrecke endet dann in einer Ergänzungsstation beim Stuttgarter Hauptbahnhof.

Zum Zweiten kann man die Panoramastrecke der Gäubahn als tangentiale Strecke betreiben. Diese Strecke bedient dann weder den Stuttgarter Hauptbahnhof noch die Stuttgarter Innenstadt. Über eine solche Strecke könnten zusätzliche tangentiale Verkehre, auch S-Bahnverkehre, betrieben werden.

Landesverkehrsminister Hermann erklärt immer wieder, dass er sich weiterhin für eine Ergänzungsstation beim Stuttgarter Hauptbahnhof einsetzen will. Damit plädiert Hermann für die radiale Variante mit der Führung der Züge der Gäubahn nicht über den Flughafen, sondern über die Panoramastrecke in einen Ergänzungsbahnhof. Der Ergänzungsbahnhof ist zudem Teil des aktuellen Koalitionsvertrags.

Merkwürdigerweise wird in einer vom Landesverkehrsministerium in Auftrag gegebenen Untersuchung (Pressemitteilung vom 13.07.2022) nun gerade das Gegenteil kommuniziert. Das Landesverkehrsministerium zitiert einen Univ.-Prof. Dr.-Ing. Ullrich Martin wie folgt: "Entscheidungen zur Erhaltung der Panoramabahn als durchgängig zweigleisig nutzbare Tangentiallinie.........". Damit setzt sich diese vom Landesverkehrsminiterium in Auftrag gegebene Untersuchung nicht für die vom Landesverkehrsministerium favorisierte radiale Variante mit Ergänzungsstation ein, sondern eben gerade für die tangentiale Variante.

Könnte sich das Landesverkehrsministerium mal zu dieser Angelegenheit äußern?

Was ist die bessere Variante?
Die radiale Variante mit Ergänzungsstation beim Stuttgarter Hauptbahnhof ist die bessere Variante.

Die Züge der Gäubahn müssen dauerhaft zum wichtigen Umsteigeknoten Stuttgart Hauptbahnhof fahren. Das gilt für die halbstündlich verkehrenden MEX ab/bis Horb genauso wie für die stündlich und später vielleicht sogar halbstündlich fahrenden RE und IC ab/bis Konstanz oder ab/bis Zürich. Nirgendwo in Europa gibt es einen Zustand, dass eine wichtige Hauptverkehrsstrecke nicht an einen Bahnknoten angebunden ist, sondern irgendwo anders isoliert endet.
 
Der Deutschlandtakt erfordert es zudem, dass die Gäubahn zwei eigene Gleise vom/zum Stuttgarter Hauptbahnhof hat. Das bietet der Pfaffensteigtunnel nicht. Das bietet zur Zeit nur die Panoramastrecke der Gäubahn. Eine Modernisierung bzw. ein partieller Neubau der Panoramastrecke ist dabei in der Zukunft nicht ausgeschlossen.
 
Das Landesverkehrsministerium muss jetzt die Federführung übernehmen
Mit Verwunderung ist festzustellen, dass in Sachen Gäubahn gerade eine Sitzung der anderen folgt. Das plötzliche Interesse an der Gäubahn ist zwar zu begrüßen. Allerdings sollte das Landesverkehrsministerium mal klar machen, dass der Verlauf und der Fahrplan der Gäubahn Sache des Landes BW ist. Irgendwelche Kommunen im Einzugsgebiet der Gäubahn sowie irgendwelche Interessenverbände und Lobiisten entscheiden darüber nicht.

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