Mittwoch, 21. Juni 2023

Haben die Mega-Streckensperrungen bei Stuttgart 21 Auswirkungen auf den B 14-Ausbau bei Backnang?

Der B 14-Ausbau bei Backnang hat im Jahr 2023 wieder Fahrt aufgenommen.

Bestandteil des B 14-Ausbaus bei Backnang ist auch der Neubau zweier Bahnbrücken. Für den Neubau dieser Brücken ist eine Streckenunterbrechung im Verlauf der Bahnstrecken Stuttgart-Backnang und Ludwigsburg-Backnang erforderlich.

Die Bahn hat jetzt einer Streckenunterbrechung erst im Jahr 2027 zugestimmt. Dadurch wird sich das Bauvorhaben weiter verzögern. Augenscheinlich ist es so, dass Baumaßnahmen mit Streckenunterbrechungen bei der Bahn einen immer längeren Planungsvorlauf benötigen. Das kann man achselzucken so zur Kenntnis nehmen.

Auf den zweiten Blick wird man jedoch stutzig. Hat nicht gerade die Bahn bei ihrem eigenen, "eigenwirtschaftlichen" Projekt Stuttgart 21 mit nur wenigen Monaten Vorlauf Mega-Streckensperrungen in der Region Stuttgart mit Busersatzverkehr angekündigt? 

Das Ziel, ohne Gesichtsverlust aus dem Projekt Stuttgart 21 herauszukommen sowie eine erste Teilinbetriebnahme des Projekts Stuttgart 21 partout Ende 2025 zu erreichen, ließ die Bahn hier die zeitlichen Abläufe, die anderweitig bei der Vorbereitung von Streckensperrungen angewendet werden, über den Haufen werfen.

Die Politik agiert ziellos und ratlos
Landesverkehrsminister Hermann hätte dem Streckensperrungs-Spuk ein Ende bereiten können. Er hat es aber nicht gemacht. Stuttgarts OB Nopper betonte, dass man dafür sorgen müsse, dass wenigstens im Verlauf der Bus-Umleitungsstrecken keine weiteren Baustellen mit Engpässen stattfinden. Dabei hat er jedoch glatt übersehen, dass seine eigene SSB (Stuttgarter Straßenbahnen AG) just im Verlauf der Busumleitungsstrecken größere Baustellen mit Behinderungen des Straßenverkehrs und des Busersatzverkehrs am Laufen hat (Verlängerung der Hochbahnsteige bei den Haltestellen Uff-Kirchhof und Höhenstraße).

Der SSB kann man in diesem Fall keinen Vorwurf machen. Denn diese SSB-Baustellen wurden mit langem Vorlauf geplant. Einen Vorwurf kann man jedoch OB Nopper machen. Auf die Sprechblasen dieses Herrn kann man auch verzichten. Es gibt auch immer mehr Parallelen zwischen dem Alt-OB Kuhn und OB Nopper. Beide haben es nicht fertiggebracht bzw. bringen es nicht fertig, eine Zukunftsvision für Stuttgart zu entwerfen.

In auffallend vielen Foren und Presseartikeln wird Stuttgart zu den hässlichsten Städten Deutschlands gezählt. Da brennt doch die Hütte! Von OB Nopper hört man hierzu nichts. Damit ist dieser OB - genauso wie sein Vorgänger Kuhn - ein OB des Übergangs. Hoffentlich wird er in der nächsten Legislatur von einem OB abgelöst, der mindestens zwei Legislaturen im Amt sein kann und der Stuttgart wirklich voranbringt.

Das Regierungspräsidium Stuttgart sollte auf einem früheren Streckensperrungstermin bestehen
Die Bahn erlaubt sich, Mega-Streckensperrungen in Folge von Stuttgart 21 mit nur wenigen Monaten Vorlauf anzukündigen. Das sollte für das für den B 14-Ausbau bei Backnang zuständige Regierungspräsidium Stuttgart der Anlass sein, gegenüber der Bahn auf einer wesentlich früheren Streckensperrung für den B 14-Ausbau bei Backnang zu bestehen. Notfalls sollte das Regierungspräsidium vor Gericht gehen.   

   

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