Sonntag, 5. März 2023

Wann geht Stuttgart 21 eigentlich in Betrieb?

Nach bisherigem Kenntnisstand soll Stuttgart 21 im Dezember 2025 in Betrieb gehen.

Im heutigen Post in diesem Blog geht es nicht so sehr darum, ob der Termin Dezember 2025 realistisch ist oder ob man mit weiteren Terminverschiebungen rechnen muss. Heute geht es vielmehr darum, dass Stuttgart 21 nicht als Ganzes in Betrieb geht sowie darum, dass Stuttgart 21 womöglich niemals ganz in Betrieb geht.

Die S-Bahn
Die neuen Tunnel für die S-Bahn zwischen dem Hauptbahnhof und dem Nordbahnhof bzw. Bad Cannstatt einschließlich des neuen Haltepunkts Mittnachtstraße sollen nach Auskunft des Verbands Region Stuttgart bereits Mitte 2025 in Betrieb gehen
 
Die Inbetriebnahme Dezember 2025
Sofern die Inbetriebnahme von Stuttgart 21 im Dezember 2025 gehalten werden kann (daran  gibt es Zweifel), ist dies nur eine Teilinbetriebnahme. Nicht in Betrieb gehen die Einbindung der Gäubahn in den Bahnknoten Stuttgart, die Anbindung des Flughafens von Ulm/Tübingen und eines der beiden Gleise des Cannstatter Tunnels.
 
Die Anbindung des Flughafens
Wegen vorbereitender Baumaßnahmen zum Pfaffensteigtunnel kann der Tunnel auf der Seite Wendlingen des Flughafens zunächst nicht in Betrieb genommen werden. Deshalb kann der Flughafen von Tübingen/Ulm zunächst nicht angefahren werden. Vom Stuttgarter Hauptbahnhof wird es allenfalls Pendelverkehre zum Flughafen geben. Erst ca. 2027 wird der Tunnel in Betrieb genommen werden können.
 
Der Cannstatter Tunnel
Wegen Bauarbeiten für den Anschluss der P-Option an den Cannstatter Tunnel muss eine Röhre des Cannstatter Tunnels für mehrere Jahre gesperrt werden. Das geht möglicherweise von 2026 bis 2028. Damit ist die Leistungsfähigkeit von Stuttgart 21 vorübergehend noch weiter eingeschränkt. Die P-Option wurde zwar im Zusammenhang mit Stuttgart 21 geplant. Sie ist jedoch nicht Bestandteil des Projekts Stuttgart 21, sondern wäre im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans vom Bund zu finanzieren. Darauf haben die Stuttgart 21-Betreiber keinen Einfluss.
 
Der Feuerbacher Tunnel und der Nordzulauftunnel
Wegen des Anschlusses des Nordzulauftunnels an den Feuerbacher Tunnel muss der Feuerbacher Tunnel über mehrere Jahre hinweg gesperrt werden. Der Verkehr wird dann über die P-Option geleitet. Damit wird die Leistungsfähigkeit von Stuttgart 21 weiter eingeschränkt. Der Nordzulauftunnel ist kein Bestandteil des Projekts Stuttgart 21, sondern wäre vom Bund im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans zu finanzieren. Darauf haben die Stuttgart 21-Betreiber keinen Einfluss. Die Sperrzeit des Feuerbacher Tunnels ist noch nicht bekannt. Vielleicht ist es 2028 - 2030.
 
Der Pfaffensteigtunnel
Die Stuttgart 21-Betreiber haben in Bezug auf die Gäubahn das Projekt Stuttgart 21 kurzerhand geändert. Die Anbindung der Gäubahn an den Bahnknoten Stuttgart ist jetzt nicht mehr Bestandteil des Projekts Stuttgart 21. Damit aber wird Stuttgart 21 in der ursprünglich geplanten Form überhaupt niemals fertig.
 
Der Pfaffensteigtunnel der Gäubahn soll im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans vom Bund finanziert werden. Darauf haben die Stuttgart 21-Betreiber jedoch keinen Einfluss. Es sollen die bisher für die Führung der Gäubahn auf den Gleisen der Flughafen-S-Bahn reservierten Finanzmittel an den Bund zur Cofinanzierung des Pfaffensteigtunnels transferiert werden.

Das Bundesverkehrsministerium hat vor wenigen Tagen bekanntgegeben, dass die Fertigstellung des Deutschlandtakts sich bis 2070 hinziehen wird. Der Pfaffensteigtunnel ist - selbst wenn man ihn als Bestandteil des Deutschlandtakts bezeichnen würde - eines der unwichtigsten Projekte des Deutschlandtakts. Wir können also mit einer Bauzeit des Pfaffensteigtunnels von 2060 - 2070 rechnen. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass der Pfaffensteigtunnel gar nicht gebaut wird und statt dessen die Panoramastrecke der Gäubahn und ein Rest-Kopfbahnhof modernisiert werden.   
         

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