Mittwoch, 22. März 2023

Nach SSB-Verhüllungsskandal: Stuttgarter Gemeinderat muss SSB besser kontrollieren

Eine von der Stuttgarter Straßenbahnen AG beauftragte Werbeagentur hat eine Werbekampagne lanciert,  in der verschiedene Pkw verhüllt worden sind. Auf der Verhüllung sind Werbesprüche zu sehen, die gegen das Auto Stellung beziehen.

Diese Werbeaktion stieß in der Öffentlichkeit nicht unbedingt auf Zustimmung. Der frühere Ministerpräsident Oettinger bezeichnete die Aktion als "widerwärtig".

Man muss sich m.E. generell fragen, welchen Sinn solche von der SSB beauftragten Aktionen überhaupt machen. Schließlich handelt es sich hier um Gelder, die entweder der Steuerzahler oder der Fahrgast bezahlen muss.

Wir müssen in der heutigen Zeit - nicht zuletzt mit dem 49 Euro Ticket - davon ausgehen, dass alle Menschen, die mit dem ÖPNV fahren können oder wollen, dies tatsächlich auch tun. Weitergehende Werbemaßnahmen sind von daher nicht mehr erforderlich. Dies führt dazu, dass die Marketingabteilung der SSB zu schließen ist.

Die SSB macht keine Politik
Die SSB hat keinen Auftrag, Politik zu machen. Da stößt noch sauer auf, dass zwar nicht die gesamte SSB, aber einige ihrer Vertreter in der Vergangenheit massive Propaganda für Stuttgart 21 gemacht haben. Das ist noch nicht aufgearbeitet und das darf sich auch nicht wiederholen. 
 
Was ist die Aufgabe der SSB?
Die SSB soll möglichst attraktiven Nahverkehr anbieten, bei gleichzeitig möglichst günstigen Preisen, bei gleichzeitig möglichst geringem Zuschussbedarf der öffentlichen Hand und bei gleichzeitig möglichst guten Löhnen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
 
Das ist eine genügend große Aufgabe. Insbesondere sollte die SSB akzeptieren, dass es tausend Gründe gibt, auch mal das Auto zu benutzen. Ich selbst würde mich als ÖPNV-afin bezeichnen. Trotzdem nutze ich für meine Fahrten ca. zur Hälfte das Auto. 
 
Es gibt auch subjektive Gründe, öffentliche Verkehrsmittel nicht zu nutzen. Z.B. ist die Sicherheit in öffentlichen Verkehrsmitteln für nicht wenige Menschen ein Problem. Da hilft es auch nichts, wenn ein Statistiker daherkommt und sagt, dass die Wahrscheinlichkeit eines Autounfalls mit Todesfolge größer ist als die Wahrscheinlichkeit, Opfer eines Messermonsters zu werden. Nach der Corona-Epidemie gibt es auch Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen den ÖPNV nicht mehr nutzen. Ich respektiere das.
 
Und wenn es dann zu den neumodischen Megasperrungen von Bahnstrecken kommt, ist man plötzlich doch froh, dass es Autos gibt, die dann die Verkehrsleistung der Bahn übernehmen können.  
 
Es gibt mehr als genug zu tun für die SSB. Plumbe Anti-Auto-Werbung gehört nicht dazu.
 
Der Stuttgarter Gemeinderat und der Stuttgarter OB sollten die SSB zukünftig besser kontrollieren. 
 
    

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