Mit dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2022 treten bei den Karlsruher Netzen signifikante Neuerungen in Kraft, die für sich allein genommen schon eine Erwähnung hier in diesem Blog verdient hätten. Gesteigert wird das Ganze noch dadurch, dass die Neuerungen bei den Karlsruher Netzen auch Hinweise auf die zukünftige Bedienung der Gäubahn geben.
Konkret wird das berühmte Stadtbahn (Tram-Train)-Modell in Karlsruhe ein Stück weit zurückgefahren. Dieses Modell hat zwar den Vorteil, dass man mit der Bahn direkt in die Karlsruher Innenstadt kommt, die ja sehr weit vom Hauptbahnhof entfernt ist. Das Tram-Train-Modell hat jedoch auch Nachteile, die dem Land BW schon seit langem ein Dorn im Auge sind.
So ist dieses Modell für Fahrgäste, die direkt und schnell zum Karlsruher Hauptbahnhof fahren wollen, um dort umzusteigen, eher nachteilig. Die Stadtbahn ist vergleichsweise langsam. Es fehlt immer mal wieder das WC. Der Fahrkomfort ist im Vergleich zu Eisenbahnfahrzeugen eher mau.
Die Eilzüge verschwinden
Die DB-Regio hat den Zuschlag für das Karlsruher Netz 7b bekommen. Das sind Regionalexpress-Züge von Heilbronn, Achern, Freudenstadt/Bondorf und Mannheim direkt zum Karlsruher Hauptbahnhof. Die AVG, die Betreiberin des Karlsruher Stadtbahnnetzes, fährt nur noch die langsamen Stadtbahnlinien, die zwar irgendwann auch den Hauptbahnhof Karlsruhe erreichen, deren Hauptaufgabe jedoch die Bedienung der Karlsruher Innenstadt ist. Die Zuggattung "Eilzug" verschwindet zukünftig und wird durch die Zuggattung RE ersetzt.
So läuft es zukünftig im Murgtal
Als Beispiel sei das Murgtal genannt. Dort fährt heute noch stündlich ein Stadtbahn-Bummelzug von Freudenstadt nach Karlsruhe-Innenstadt und zweistündlich ein Stadtbahn-Eilzug von Freudenstadt bis zum Hauptbahnhof Karlsruhe.
Ab dem 11. Dezember wird der Eilzug durch einen RE von DB Regio ersetzt. Dieser Zug fährt dann z.B. von Rastatt nach Karlsruhe-Hauptbahnhof nonstop mit einer wesentlich höheren Geschwindigkeit als bisher die Stadtbahn.
Was ist jetzt mit der Gäubahn?
Geht es nach einigen Leuten, soll im Verlauf der Gäubahn gerade das gegenteilige Betriebskonzept ab 2025 Einzug halten als in den Karlsruher Netzen. In den Karlsruher Netzen wird die Stadtbahn durch einen RE mit Eisenbahnfahrzeugen ersetzt. Auf der Gäubahn soll ein RE mit Eisenbahnfahrzeugen durch eine S-Bahn ersetzt werden.
Hier muss man jetzt die ganze Hoffnung auf das Land BW setzen. Im Verlauf der Karlsruher Netze hat es das Land geschafft, schnelle RE einzurichten, die die Nachteile der Stadtbahn vermeiden. Jetzt muss das Land auf der Gäubahn die Richtung vorgeben. An Stelle der vorgeschlagenen S-Bahn muss dort weiterhin ein RE fahren. Dieser RE muss - nicht zum Karlsruher Hauptbahnhof - aber zum Stuttgarter Hauptbahnhof durchfahren.
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