Sonntag, 21. August 2022

Ist die Panoramastrecke der Gäubahn verantwortlich für die Schäden an den Radsätzen der Stuttgarter S-Bahn?

Die Stuttgarter Panoramastrecke der Gäubahn wird auch in den Sommerferien 2022 von S-Bahnzügen im Umleitungsverkehr befahren. Grund ist die sanierungsbedingte Sperrung der Stammstrecke der Stuttgarter S-Bahn.

Im Sommer 2022 musste wie auch bereits im Sommer 2021 der S-Bahnbetrieb im Verlauf der Panoramastrecke nach einigen Tagen Betriebszeit wieder eingestellt werden. Grund waren und sind verstärkte Abnutzungen der Räder bei einigen S-Bahnzügen, die die Panoramastrecke befahren haben.

Versuchen, von vornherein der Panoramastrecke der Gäubahn die Ursache für die Misere bei den S-Bahnen in die Schuhe zu schieben, muss Einhalt geboten werden.

Die Panoramastrecke der Gäubahn ist zwar durch vergleichsweise enge Kurvenradien charakterisiert. So sind im Bereich des Hasenbergtunnels der Gäubahn nur 70 km/h zugelassen. Ebenso im Bereich bei der Friedhofstraße und im Gleisbogen beim Nordbahnhof.

Im Netz der Stuttgarter S-Bahn gibt es teilweise enge Radien
Allerdings gibt es enge Radien teilweise auch an anderen Stellen der Stuttgarter S-Bahn. In der Wendeschleife Schwabstraße sind z.B. nur 50 km/h zugelassen. Nördlich des Bahnhofs von Leinfelden sind nur 70 km/h zugelassen.

An den Radien der Panoramastrecke kann das Problem also nicht liegen.

Das Schmierseifen-Chaos
Ältere unter uns erinnern sich noch an das "Schmierseifen-Chaos" im Jahr 1993. Eines Morgens wachte man auf und hörte in den Rundfunknachrichten, dass die gesamte Stuttgarter S-Bahn lahmgelegt ist. Die Ursache war zunächst nicht bekannt. Man spielte in Gedanken verschiedene Szenarien durch. War möglicherweise das Betriebswerk Plochingen von der Außenwelt abgeschnitten? Oder gab es Sabotage?

Im Laufe der nächsten Stunden und Tage stellte sich dann heraus, dass die Bahn ein neues Schmierfett gekauft hatte, das den Anforderungen nicht genügte, vor allem nicht in der Wendeschleife Schwabstraße. Die Folge war der Ausfall praktisch aller S-Bahnzüge.

In den Folgetagen liehen dann die Verkehrsverbünde in München und Frankfurt verschiedene Züge nach Stuttgart aus, um die größte Not zu lindern. Es dauerte dann längere Zeit, bis der Stuttgarter S-Bahnbetrieb wieder normal lief.

Vorsicht: Es gibt Interessengruppen, die die Panoramastrecke der Gäubahn gerne stilllegen würden 
In Bezug auf die Stuttgarter Panoramastrecke der Gäubahn ist vor allem darauf zu achten, dass es interessierten Kreisen nicht gelingt, die aktuellen Probleme mit der S-Bahn als Grund anzuführen, dass die ganze Panoramastrecke stillgeleget werden muss. Gerade im Gegenteil muss die Panoramastrecke als radiale Zulaufstrecke zum Bahnknoten Stuttgart erhalten bleiben. Mittelfristig kann die Panoramastrecke modernisiert werden. Hierbei können dann auch die Gleisradien vergrößert werden. 

     

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