Sonntag, 29. August 2010

Wie kommen Ramsauer, Mappus, Grube und Schuster aus der Sache raus?

Der zur Zeit amtierende Bundesverkehrsminister Ramsauer hat Stuttgart 21 nicht erfunden. Das gilt auch für den derzeitigen Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg Mappus, den derzeitigen Bahnchef Grube und den zur Zeit amtierenden Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart Schuster.

Alle haben dieses Projekt von ihren Vorgängern oder Vorvorgängern übernommen. Schuster hat das Projekt von seinem Vorgänger Rommel geerbt. Bei Mappus war es der Vorvorgänger Teufel, der das Projekt mit aus der Taufe gehoben hat. Und bei Ramsauer und Grube müsste man vielleicht bei wikipedia suchen, um alle Vorgänger zusammenzubekommen, die sich mit dem Projekt bereits beschäftigen mussten.



Keiner dieser Herren war somit an der ursprünglichen Planung des Projekts beteiligt. Und es ist kein Geheimnis, dass keiner der Herren wirklich mit besonderem Herzblut bei diesem Projekt dabei ist. Warum steigen dann diese Herren angesichts der bestehenden schlechten Akzeptanz des Projekts in der Bevölkerung nicht einfach aus dem Projekt aus?

Das hat vielfältige, in der menschlichen Natur liegende Gründe. Angst, das Gesicht zu verlieren, Angst um die weitere Karriere, Angst, als Verlierer dazustehen, gehören sicher dazu.

Und deshalb kann meiner Auffassung nach ein Ausstieg aus dem Projekt Stuttgart 21 nur dann gelingen, wenn es den genannten Herren ermöglicht wird, wenigstens einigermaßen erhobenen Hauptes aus der Sache herauszukommen. Das sollten die Gegner von Stuttgart 21, die vielleicht demnächst an einem runden Tisch mit einigen der genannten Herren sitzen, berücksichtigen.

Und der einzige gangbare Weg hierzu erscheint mir der Weg über die Kosten zu sein. Warum nicht die Kosten des Projekts noch einmal neu berechnen lassen? Da kommt garantiert eine "unerwartete" massive weitere Kostenerhöhung zum Vorschein. Das kann dann der Weg sein, das Projekt zu begraben.

Eine Auseinandersetzung zum Vorhaben Stuttgart 21 mit den Projektbetreibern allein über Argumente für und wider ist kaum gangbar. Viele der Projektgegner haben das Projekt von Anfang an über viele Jahre hinweg verfolgt und kennen jedes Detail sowie alle möglichen Alternativen. Das trifft auf die genannten vier Herren jedoch nicht zu, denn es ist ja nicht ihr Projekt. Somit würden die Projektgegner bei der Sachargumentation haushoch überlegen sein. Das erträgt die andere Seite jedoch nicht. Die Antwort wäre stures Festhalten am Projekt. Viele Machtmenschen führen lieber ein falsches Projekt weiter, als dass sie sich einen Gesichtsverlust erlauben.

Hier in diesem Blog soll es allerdings trotzdem in erster Linie um Argumente gehen. Der Sinn dieses Blogs ist bereits erfüllt, wenn der oder die eine oder andere Leser oder Leserin dadurch in ihrer Ablehnung des Projekts Stuttgart 21 gestärkt wird bzw. dazu ermuntert wird, sich überhaupt kritische Gedanken über das Projekt zu machen.                 

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