Der für den Verkehr zuständige Bundesrat (= Minister) Albert Rösti (SVP) hat im Januar 2025 fast alle großen Bahnausbauprojekte der Schweiz in eine Warteschleife geschickt und damit zunächst mal gestoppt.
An die ETH Zürich (Eidgenössische Technische Hochschule Zürich) erging der Auftrag, alle Bahnprojekte neu zu bewerten und eine neue Reihenfolge der Umsetzung zu entwickeln.
Betroffen sind auch zahlreiche Bahn-Mega-Projekte, z.B.:
- Viertes Gleis beim unterirdischen S-Bahnhof Zürich-Stadelhofen
- Neue Doppelspur Zürich - Winterthur mit dem Brüttener Tunnel
- Neue Doppelspur Zürich - Luzern mit dem Zimmerberg-Basistunnel II
- Neue Doppelspur Zürich - Aarau mit einem über 20 Kilometer langen Tunnel
- Neukonfiguration des Knotens Luzern mit der neuen Durchmesserlinie
- Neukonfiguration des Knotens Basel mit der neuen Durchmesserlinie
Nur bereits vom Bundesamt für Verkehr genehmigte Projekte dürfen noch in den Bau gehen. Dazu gehört das Megaprojekt des Doppelspurausbaus eines weiteren Drittels des Lötschberg-Basistunnels.
Was passierte im Vorfeld dieser "bahnbrechenden" politischen Entscheidung?
- Im November 2024 wurde der Ausbau von sechs Autobahn-Abschnitten bei einer Volksabstimmmung abgelehnt.
- Es stellte sich im November 2024 auch heraus, dass die im Ausbauschritt 2035 geplanten Bahnausbauten wesentlich teurer als geplant werden (von 14 auf 30 Milliarden Franken).
- Durch den Verzicht auf Züge mit Neigetechnik sind größere Bahnausbauten bei bestimmten Strecken erforderlich als bisher geplant.
Das alles zusammen hat Bundesrat Rösti nun veranlasst, den weiteren Bahnausbau in der Schweiz auf den Prüfstand zu stellen.
Wir verzichten auf eine Bewertung
Eine Bewertung dieser Politik soll hier in diesem Blog nicht erfolgen. Ebenso wenig wollen wir hier darüber diskutieren, ob und ggf. welche Schlussfolgerungen für den Bahnausbau in Deutschland aus diesen Ereignissen in der Schweiz gezogen werden können.
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