Der dauerhafte Weiterbetrieb der Stuttgarter Panoramastrecke der Gäubahn mit der Führung der Gäubahn in einen ergänzenden Kopfbahnhof beim Stuttgarter Hauptbahnhof wird immer realistischer.
Das folgt daraus, dass hinter den Konkurrenzprojekten zu einer Beibehaltung der Führung der Gäubahn über die Panoramastrecke - Pfaffensteigtunnel oder Führung über die Gleise der Flughafen-S-Bahn - immer mehr Fragezeichen stehen. Einerseits können die Konkurrenzprojekte wahrscheinlich wegen der enormen Mittelknappheit beim Bund nicht mehr in absehbarer Zeit finanziert werden. Andererseits sind bei diesen Projekten allzu viele Engstellen im Streckenverlauf vorhanden.
Es ist also an der Zeit, sich mit dem Thema der Sanierung und Modernisierung der Panoramastrecke der Gäubahn zu befassen. Hierbei sind die Sanierung und Modernisierung klar zu trennen.
Unter einer Modernisierung der Panoramastrecke der Gäubahn sind Maßnahmen zu verstehen, die die Gäubahn attraktiver machen, die aber nicht unbedingt notwendig sind und von der Kassenlage abhängig sind. Im Gegensatz dazu sind bestimmte Sanierungsmaßnahmen der Panoramastrecke der Gäubahn notwendig. Allerdings ist auch hier nicht immer ein sofortiger Handlungszwang vorhanden. Die Sanierungsmaßnahmen können sich über einige, wenn nicht viele Jahre erstrecken.
Im Gegensatz zum Pfaffensteigtunnel und zur Führung der Gäubahn über die Gleise der Flughafen-S-Bahn gibt es die Panoramastrecke der Gäubahn bereits. Das ist ein nicht zu unterschätzender finanzieller Vorteil. Denn während bei den beiden erstgenannten Projekten als Voraussetzung für eine Inbetriebnahme die gesamte Maßnahme fertiggestellt sein muss, kann man bei der Panoramastrecke der Gäubahn stufenweise und zum Teil nach Kassenlage vorgehen. Die Gäubahn fährt in jedem Fall.
Eine Modernisierung von Hasenbergtunnel und Kriegsbergtunnel würde auf einen Neubau beider Tunnel hinauslaufen. Zwei getrennte Tunnelröhren für Richtung und Gegenrichtung sind jedoch nicht erforderlich. Der Querschnitt der neuen Tunnel wäre ca. doppelt so groß wie im Bestand.
Eine Sanierung, die wahrscheinlich einer Modernisierung einige Jahre vorauslaufen wird, würde eine eingleisige Führung der Gäubahn in den beiden Tunneln erfordern. Nur so kann der erforderliche Sicherheitsraum im Tunnel gewonnen werden. Bei der eingleisigen Führung gibt es zwei Varianten. Man kann die beiden Gleise über jeweils eine Weiche in ein Gleis zusammenführen und wieder auseinanderführen. Es gibt aber auch die Möglichkeit, beide Gleise lediglich zu verflechten, so dass ein vierschieniger Gleisabschnitt entsteht. Die Freiheit bei der Gestaltung des Fahrplans der Gäubahn wäre durch die eingleisigen Tunnelabschnitte etwas beeinträchtigt. Es gibt einen Beschluss des Stuttgarter Gemeinderats, wonach die eingleisigen Abschnitte in den beiden Tunnels nicht gebaut werden sollen. Die beiden eingleisigen Abschnitte scheinen jedoch noch im erträglichen Rahmen zu sein und wären nicht mit der Engstellen-Parade bei der Führung der Gäubahn über die Gleise der Flughafen-S-Bahn zu vergleichen.
Besser die kurzen eingleisigen Abschnitte für den Zeitraum einiger Jahre als eine dauerhafte Stilllegung der Panoramastrecke der Gäubahn!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.