Gegen Ende des Gesprächs fragt Grube: "Was gefällt Ihnen an der Bahn und was muss besser werden?"
Schmidt antwortet: "Ich weiß gar nicht, ob sehr viel besser werden muss. Aber ich will Ihnen etwas sagen, was möglicherweise gar nicht mit Ihrer Vorstellung übereinstimmt: In meinen Augen kommt es nicht so sehr darauf an, im Verkehr zwischen Berlin und Hamburg noch einmal zwölf Minuten zu sparen. Viel wichtiger sind Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit".
Grube antwortet: "Das sehe ich auch so".
Schmidt weiter: "Da gibt es gegenwärtig Mängel ........."
Und als Schlusswort sagt Altbundeskanzler Helmut Schmidt: "Aber die Eisenbahn ist eben nicht immer pünktlich. Im Luftverkehr hat man sich an Unpünktlichkeit gewöhnt, da wird es hingenommen als force majeure, als höhere Gewalt. Auf der Autobahn weiß man auch nicht, wann man ankommt. Aber die Eisenbahn möchte bitte pünktlich sein."
Na also. Das kann doch nicht wahr sein! Helmut Schmidt hat nichts anderes getan, als Stuttgart 21 und Wendlingen - Ulm zu begraben. Und Bahnchef Grube hat ihm zugestimmt!
Falls Herr Grube das doch noch nicht so richtig verstanden hat, hier noch einmal zum Mitschreiben:
Es bringt überhaupt nichts, mit vielen Milliarden Euro die Bahn zwischen Stuttgart und Ulm um 20 Minuten schneller zu machen, wenn gleichzeitig:
- sich die Fahrzeiten der Bahn wegen unzureichender Instandhaltung auf dem Bestandsnetz immer mehr verlängern,
- die Zahl der technischen Störungen mit den daraus folgenden Verspätungen immer mehr zunimmt,
- die Unpünktlichkeit der Bahn als Folge eines Projekts wie Stuttgart 21 mit gewaltigen Engpässen zukünfig massiv zunehmen wird.
Deshalb: weg mit Stuttgart 21 und der Neubaustrecke Wendlingen - Ulm
Statt dessen: Mehr Geld für die Bahn, damit diese die der Unpünktlichkeit und Unzuverlässigkeit zugrundeliegenden Ursachen beheben kann.
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