Der Metropolexpress (MEX) ist ein neues Produkt für den Regionalverkehr in der Metropolregion Stuttgart. Ohne die Ergänzungsstation beim Stuttgarter Hauptbahnhof funktioniert das Produkt nicht.
Der MEX wurde nicht aus Jux und Dollerei geschaffen. Vielmehr soll der MEX einen ganz wichtigen Beitrag dazu leisten, dass sich die Zahl der Bahnfahrten in der Metropolregion Stuttgrt bis zum Jahr 2030 verdoppelt.
Um dies zu schaffen, muss der MEX ein Lastenheft erfüllen. Eigentlich keiner Erwähnung bedarf die Vorgabe, dass alle sieben MEX-Linien am Stuttgarter Hauptbahnhof - dem wichtigsten Bahnknoten der Metropolregion Stuttgart - halten müssen. Eine weitere Vorgabe ist, dass alle sieben Linien jeweils am Endpunkt des Stuttgarter S-Bahnnetzes halten müssen, um dort Fahrgäste von der S-Bahn aufzunehmen und weiter in der Metropolregion Stuttgart zu verteilen. Ebenfalls eine Vorgabe ist, dass der MEX innerhalb des S-Bahnnetzes an bestimmten, wichtigen Stationen hält.
Jetzt fehlt aber immer noch eine Vorgabe. Diese Vorgabe lautet, dass alle sieben Linien des MEX in Stuttgart außer am Hauptbahnhof noch an jeweils einem weiteren Bahnhof halten müssen, um dort Fahrgäste von der S-Bahn und der Stadtbahn aufzunehmen und um dort Übereck-Anschlüsse sicherzustellen.
Das sind die drei Bahnhöfe für den MEX in Stuttgart (außer dem Hauptbahnhof):
Bad Cannstatt (S-Bahnanschluss, Stadtbahnanschluss, Übereckverkehr Esslingen-Waiblingen)
Vaihingen (S-Bahnanschluss, Stadtbahnanschluss)
Feuerbach/Zuffenhausen
Hierzu muss man ein paar extra Worte sagen. Selbstverständlich soll der MEX nicht an beiden Bahnhöfen, sondern nur an einem der beiden Bahnhöfe halten. Wegen des Übereckverkehrs Leonberg-Ludwigsburg wäre Zuffenhausen der bessere Bahnhof. Zuffenhausen hat aber leider keinen Stadtbahnanschluss - einer von mehreren großen Fehlern des Stuttgarter Stadtbahnnetzes. Dagegen hat der Bahnhof Feuerbach einen relativ guten Stadtbahnanschluss.
Wir können das Problem mit Feuerbach/Zuffenhausen heute nicht lösen. Festzuhalten bleibt jedoch, dass der MEX an einem von beiden Bahnhöfen halten muss.
Ein MEX-System, bei dem alle sieben Linien in die Ergänzungsstation beim Stuttgarter Hauptbahnhof einfahren und dort wieder ausfahren, ermöglicht es, dass alle sieben MEX-Linien an einem der drei Bahnhöfe Bad Cannstatt, Vaihingen und Feuerbach/Zuffenhausen anhalten können.
Ein MEX-System, bei dem alle sieben Linien durch den Stuttgart 21-Tiefbahnhof fahren, ermöglicht es dagegen nicht, dass alle drei Bahnhöfe Bad Cannstatt, Vaihingen und Feuerbach/Zuffenhausen angefahren werden.
Beim Stuttgart 21-Tiefbahnhof können Züge wegen des Gleisgefälles und wegen der dichten Belegung der Fahrstraßen nicht wenden. Die MEX müssten also entweder durchgebunden werden oder sie müssten eine Leerfahrt in den Abstellbahnhof Untertürkheim absolvieren.
Beispiel 1: Der MEX von Heilbronn kann auch bei Stuttgart 21 im Bahnhof Feuerbach/Zuffenhausen halten. Im Stuttgarter Hauptbahnhof müsste der Zug jedoch durchgebunden werden. Wird er z.B. nach Göppingen, Aalen oder Schwäbisch Hall durchgebunden, kann er den wichtigen Bahnhof Bad Cannstatt nicht anfahren. Wird er hingegen nach Horb durchgebunden (hierzu ist der Fahrweg in den nächsten Jahrzehnten gar nicht vorhanden) kann der Zug den wichtigen Bahnhof S-Vaihingen nicht anfahren.
Beispiel 2: Werden die MEX im Stuttgart 21-Tiefbahnhof nicht durchgebunden, müssen sie jedesmal eine Leerfahrt von über 10 Kilometern hin und zurück absolvieren. Das aber ist betrieblich sehr teuer und eine Verschwendung.
Fazit
Der MEX funktioniert nur mit einer Ergänzungsstation beim Stuttgarter Hauptbahnhof. Nur so können alle sieben Linien des MEX einen der Bahnhöfe Bad Cannstatt, Vaihingen und Feuerbach/Zuffenhausen anfahren. Dies ist eine von mehreren Voraussetzungen für eine Erfüllung des Lastenhefts, das eine Verdoppelung der Fahrgastzahlen bis 2030 vorsieht.
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